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Wettbewerb im Gesundheitswesen: Schmidt gegen reines Marktsystem
Die Ministerin erläuterte in London, dass Wettbewerb im deutschen Gesundheitswesen nicht mehr ideologisch überhöht diskutiert werde. "Er wird funktional zur Förderung der Innovationen und zur Erhöhung der Effektivität von Versicherung und Versorgung eingesetzt". Unverkennbar sei seit der vergangenen Gesundheitsreform ein Trend zu mehr Wettbewerb auszumachen. Sie scheue sich jedoch, diesen Trend als durchgängig marktorientierten Ansatz zu bezeichnen. Schmidt betonte, dass die Erhaltung der Gesundheit und die Versorgung bei Krankheit nicht den freien Kräften von Angebot und Nachfrage überlassen werden dürfe. Dies gelte auch für Art und Umfang der Risikovorsorge. "Ansonsten hinge es allein von den finanziellen Möglichkeiten und dem vorausschauenden Weitblick der Versicherten ab, ob sie ausreichend abgesichert wären".
Abseits des medizinisch Notwendigen seien individuelle Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten "sehr sinnvoll", sagte Schmidt. Mit der letzten Reform seien diese Optionen deutlich erweitert worden. Ein reines Marksystem lehnt die Ministerin aber ab: "Eine Zukunft, in der der einzelne Bürger der Marktmacht von Versicherern und Leistungserbringern hilflos gegenübersteht, in der Preis-, Leistungs- und Qualitätskontrollen kaum möglich sind und in der eine Durchsetzung gesundheitlicher Prioritäten nicht erfolgen kann, ist für uns nicht wünschenswert".
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