Elektronische Gesundheitskarte: Baden-Württemberg wirbt für Heilbronn als Test

BERLIN (ks). Bei den Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gibt es noch so manchen Streitpunkt. Ganz harmonisch präsentierten sich am 23. Februar in Berlin jedoch Vertreter der Ärzte, Apotheker, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen aus Baden-Württemberg: Bei einem Telematiktag warben sie gemeinsam mit der baden-württembergischen Sozialministerin Tanja Gönner (CDU) für Heilbronn als Testregion. Der Bewerberkampf wird hart: Geht es nach der Selbstverwaltung soll die eGK lediglich in zwei Regionen erprobt werden.

"Wir sind gut aufgestellt und stehen in den Startlöchern. Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ist ein Jahrhundertprojekt", erklärte Gönner. Sie sei "voller Stolz", dass es Baden-Württemberg als bisher einzigem Land gelungen sei, alle Leistungserbringer in das Modellprojekt einzubinden. Dass die Landesregierung voll hinter dem Projekt steht, soll auch der "symbolische" Betrag von 200.000 Euro zeigen, den das Sozialministerium hierfür bereitgestellt hat.

17 Millionen Euro für zwei Testregionen

Rolf Hoberg, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, ist ebenfalls von Heilbronn als Testregion überzeugt. Die AOK habe bereits wichtige Vorerfahrungen durch die Einführung einer Krankenversichertenkarte mit Bild gesammelt. Da die eGK ohnehin komme, wolle man nicht länger warten und so schnell wie möglich mit Tests beginnen. Auf die endgültige Lösungsarchitektur, die Mitte März auf der Computermesse Cebit vorgestellt werden soll, will Hoberg nicht warten. Allerdings wird es noch bis Ende Juni dauern, bis über die Testregionen entschieden wird. Die Entscheidung hat die Betriebsgesellschaft der beteiligten Verbände und Organisationen Gematik zu treffen. Hoberg erklärte, dass der Haushaltsplan der Gematik 17 Mio. Euro für die Erprobung der eGK veranschlagt. Zudem sollen nur zwei Testregionen mit jeweils 100.000 Versicherten ausgewählt werden.

Auch Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, rührt die Werbetrommel für Heilbronn. Hier habe die Apothekerschaft jahrelang Vorarbeit geleistet, ein Apotheken-Modell laufe bereits. Über die Hälfte der Apotheken seien schon für die Arzneimittel-Dokumentation ausgerüstet, so Becker.

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