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Aus Kammern und Verbänden
AK Schleswig-Holstein: Neuer Präsident und Vorstand
Im Zusammenhang mit der Wahl zur Kammerversammlung beklagte Wahlleiter und Kammerjustitiar Dr. Stefan Zerres die geringe Wahlbeteiligung. Nach 42% bei den beiden vorangegangenen Wahlen hatten diesmal nur 35,5% der Kammermitglieder gewählt, insbesondere bei den Angestellten sei die Wahlbeteiligung gering gewesen.
In seinem ersten politischen Statement nach der Wahl ging Iven auf mögliche neue Probleme durch die elektronische Patientenkarte ein. Um eine zweite ärztliche Meinung einzuholen, könnten die Patienten Diagnosen auf der Karte verbergen, doch sei dann fraglich, ob die Karte die gewünschte Transparenz schafft. Auch die Möglichkeiten des Datenzugriffs seien noch immer nicht hinreichend geklärt.
Zur Liberalisierung des Gesundheitswesens meinte Iven, in der Politik heiße liberal nur Geld sparen. Die Liberalisierung hätten alle Parteien für sich gebucht und wollten sie auf das Gesundheitswesen anwenden. Durch die Liberalisierung der Rahmenbedingungen für Apotheken habe die Werbung inzwischen "Baumarktniveau" erreicht, doch seien für den Umgang mit Arzneimitteln besondere Regeln erforderlich. Daher setze er sich für die Beratung in Apotheken ein, die eine qualitativ hochwertige Fortbildung voraussetze.
Zwei Vizepräsidenten
Wegen der zahlreichen wahrzunehmenden Außentermine wurden in der Apothekerkammer Schleswig-Holstein erstmals zwei Vizepräsidentenämter eingerichtet, die paritätisch mit einer Apothekenleiterin und einem Nichtselbstständigen besetzt wurden. Die neuen Vizepräsidenten sind Dr. Roswitha Borchert-Bremer und Volker Thode. Beide verfügen bereits über langjährige Erfahrung im Kammervorstand.
Borchert-Bremer leitet seit 1980 die Post-Apotheke in Lübeck-Kücknitz, Thode ist in einer Apotheke in Kiel angestellt und hat sich in der Kammer bisher vor allem für die Ausbildung von PKA und Pharmaziepraktikanten engagiert. Nach seiner Wahl erklärte er, ihm sei besonders wichtig, dass die Apotheker mit einer Stimme sprechen und sich nicht in Gruppen auseinander dividieren lassen.
Als selbstständige Beisitzer wurden Reinhard Boxhammer, Norderstedt, und Hans-Michael Stolze, Lübeck, gewählt. Boxhammer ist neu in der Kammerversammlung und war bisher vorrangig im Apothekerverband aktiv, Stolze ist bereits seit 2001 Vorstandsmitglied. Nichtselbstständige Beisitzer sind künftig Andrea Suhr, Kiel, Harald Erdmann, Lübeck, und Dr. Stefanie Hänsel, Eckernförde. Sie waren bereits in der vorigen Kammerversammlung vertreten, Suhr auch im Vorstand. Erdmann ist Mitarbeiter der Krankenhausapotheke der Uniklinik in Lübeck und damit als einziges Vorstandsmitglied außerhalb von öffentlichen Apotheken tätig.
Volker Articus – über 30 Jahre in der Berufspolitik
Obwohl Articus nur vier Jahre lang Präsident der Kammer war, hat er die pharmazeutische Berufspolitik des nördlichsten Bundeslandes über Jahrzehnte wesentlich geprägt, insbesondere durch seine Arbeit für den Verband. Articus gehörte der Kammerversammlung erstmals 1972 an, war bereits von 1984 bis 1985 Mitglied im Kammervorstand, von 1985 bis 2001 Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein und anschließend für eine Legislaturperiode Kammerpräsident. Zu den wesentlichen Mitstreitern von Articus als Verbandsvorsitzender gehörte Iven, der ihm nun als Kammerpräsident nachgefolgt ist.
Articus zieht sich aus dem standespolitischen Tagesgeschäft zurück und wurde zum "Vorruhestand" nun "ins Museum geschickt", wie er zum Abschied meinte. Die ABDA hatte ihn kürzlich in den Vorstand der Deutschen Apotheken-Museum-Stiftung gewählt. Außerdem wurde er am Wochenende vor seinem Abschied als Kammerpräsident zum Präsidenten der Gesellschaft Deutsches Apotheken-Museum gewählt. Die nächste Sitzung der Kammerversammlung soll am 7. September stattfinden. Auf der Tagesordnung steht dabei insbesondere ein Einblick in die Finanzen der ABDA und die Struktur der ABDA-Beteiligungen. tmb
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