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Haarfärbemittel gelten als ungefährlich

Die vielfach geäußerte Befürchtung, häufiges Haarefärben könnte gesundheitsschädlich sein und insbesondere das Krebsrisiko erhöhen, hat sich nach einer Studie der University of Santiago de Compostela als nicht haltbar erwiesen.

Ein Forscherteam um Bahi Takkouche wertete 79 verschiedene Studien aus, um Klarheit über das vermeintlich erhöhte Krebsrisiko bei Nutzung von Haarcolorationen zu bekommen. Da etwa ein Drittel aller europäischen und nordamerikanischen Frauen regelmäßig Haarfärbemittel benutzen, wäre eine krebserregende Wirkung dieser Kosmetikartikel von weitreichender Auswirkung für die allgemeine Gesundheit. Auch bei rund zehn Prozent der Männern über 40 finden die Colorationen ihre Anwendung. Darüber hinaus werden ungefähr 70 Prozent des Marktes von den tatsächlich langanhaltenden bzw. dauerhaften Haarfärbemitteln abgedeckt, die, im Gegensatz zu einer normalen Tönung, dem aggressiven Produkttyp entsprechen.

Glücklicherweise lieferte die Metaanalyse jedoch keine Hinweise darauf, dass die häufige Anwendung von Haarfärbemitteln das Brust- oder Blasenkrebsrisiko verstärkt. Allerdings gibt es, wenn auch sehr schwache, Hinweise darauf, dass ein möglicher Einfluss auf blutbildende Krebsarten wie Leukämie oder Multiples Myelom vorhanden ist. In Bezug darauf bedarf es jedoch noch weiterer Untersuchungen. ng

Quelle: JAMA 293, 2516 – 2525 (2005)

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