Prisma

Roquin verhindert Autoimmunreaktion

Wissenschaftler der Australian National University haben möglicherweise den gemeinsamen Nenner verschiedener Autoimmunerkrankungen gefunden: eine Punktmutation in einem Gen mit dem Namen "Roquin". Das zugehörige Protein verhindert eine T-Zell-Antwort gegen körpereigene Strukturen.

Die Schädigung körpereigenen Gewebes durch das Immunsystem ist an der Entstehung einer Reihe von Erkrankungen wie Diabetes, rheumatischer Arthritis, Lupus, Morbus Addison und perniziöser Anämie beteiligt. Schon seit längerem ist bekannt, dass diese Erkrankungen in manchen Familien verstärkt auftreten, was für eine Beteiligung genetischer Faktoren spricht.

Die australischen Forscher arbeiteten bei ihren Versuchen mit dem Erbgut von Mäusen, das sie zufälligen Veränderungen unterwarfen. Anschließend beobachteten sie, ob die Tiere Symptome von Lupus entwickelten. Es stellte sich heraus, dass eine Punktmutation in einem bis dahin unbekannten Gen für die Erkrankung verantwortlich ist. Das zugehörige Protein Roquin unterbindet die Aktivitäten von T-Zellen, die körpereigenes Gewebe angreifen. Ob sich derselbe Mechanismus auch beim Menschen nachweisen lässt, wird derzeit in genetischen Studien mit Personen geprüft, die an Lupus erkrankt sind.

Quelle: http://info.anu.edu.au, Meldung vom 26. 5. 2005

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