Prisma

Ungehemmte Nerven in den Tagen vor den Tagen

Annähernd zwei Prozent aller Frauen leiden an Prämenstrueller Dysphorie (PMD), einer schweren Form des Prämenstruellen Syndroms (PMS) mit starken Angstzuständen und Depressionen. Die Ursachen vermuten amerikanische Forscher in der Enthemmung bestimmter Neurone vor der Menstruation.

Wie die Ergebnisse einer Studie an Mäusen zeigen, lassen sich die ausgeprägten Symptome der Prämenstruellen Dysphorie auf eine niedrige Konzentration des Steroidhormons Progesteron am Ende des Monatszyklus zurückführen. Das Steroid übt offenbar über bestimmte Rezeptoren eine hemmende Wirkung auf Neurone im Hippocampus aus. Im Fall eines hohen Progesteronspiegels, wie er nach dem Eisprung vorliegt, werden vermehrt Rezeptoren im Hippocampus gebildet und die Nervenzellen in ihrer Wirkung eingeschränkt. Im Versuch zeigten sich die Mäuse zu diesem Zeitpunkt weniger empfindlich für Angstzustände. Das Absinken der Konzentration des Gestagens kurz vor und während der Menstruation führte dagegen zu einer Abnahme der entsprechenden Rezeptoren und somit zu einer "Enthemmung" der Neurone. Die Versuchstiere wiesen in dieser Zeit häufiger Angsterscheinungen auf. war

Quelle: Nature Neuroscience 8, 797 –  804 (2005)

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