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- DAZ 28/2005
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Aus Kammern und Verbänden
Ministerin vom ZL beeindruckt
Der wissenschaftliche Leiter des ZL, Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, stellte in einem Kurzvortrag das ZL als herausragende Visitenkarte der deutschen Apothekerschaft vor und führte anschließend durch die Laborräume. Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören Untersuchungen zur pharmazeutischen Qualität der Generika im Vergleich zu Originalpräparaten. Meist entsprechen die geprüften Präparate den Anforderungen, in Einzelfällen führen die Ergebnisse jedoch zum Rückruf von Chargen.
Zudem beschäftigt sich das ZL mit der Qualität der in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingesetzten Drogen und Fertigarzneimittel. Hier lauern laut Schubert-Zsilavecz Gefahren für den Verbraucher: Teils sind die Arzneidrogen selbst potenziell toxisch, teils können sie Quecksilber, Cadmium oder Aflatoxine in unzulässiger Menge enthalten (s. DAZ aktuell).
Arzneimittel für Kinder sind für das ZL ebenfalls ein Thema. So hat das ZL Amoxicillin-Trockensäfte, die Kinder bei vielen Infektionskrankheiten erhalten, untersucht und festgestellt, dass deren Qualität durchweg gut ist, dass aber die Handhabung – vom Zubereiten des Saftes über die Lagerung im Kühlschrank bis hin zum Abmessen der korrekten Dosis – eine Reihe von Problemen birgt. Insbesondere kleinere Mengen an Saft lassen sich nur sehr ungenau mit den beiliegenden Messlöffeln abmessen. Viele Hersteller bieten nun alternative Dosierungshilfen an oder stellen auf innovative Arzneiformen um. Dies zeigt einmal mehr, dass das ZL ein wichtiger "Katalysator" für eine optimierte Pharmakotherapie und zugleich ein wichtiger Ansprechpartner für die pharmazeutische Industrie ist.
Die Ministerin hält die richtige Versorgung von Kindern mit geeigneten Arzneimitteln für sehr wichtig und äußerte ihr Erstaunen, dass selbst das Abmessen der richtigen Dosis bereits mit großen Problemen behaftet sein kann. Für sichere Kinderarzneimittel sei es vordringlich, eine finanzielle Grundlage für die Durchführung von Studien zu schaffen.
Jedes Jahr melden die Apotheken etwa 6000 Verdachtsfälle an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker. Sofern dabei die pharmazeutische Qualität eines Arzneimittels fraglich ist, wird das ZL tätig. Bei berechtigter Kritik leitet das ZL die Ergebnisse an die Hersteller und an die zuständigen Behörden weiter, was im Einzelfall Rückrufe auslöst. Insgesamt aber ist, so Schubert-Zsilavecz, die Qualität der in Deutschland zugelassenen Präparate durchweg gut.
Das ZL untersucht auch Arzneimittel, die im Internet beworben werden; oft fällt das Ergebnis negativ aus. Zur Qualitätssicherung der Rezeptur und von Blutuntersuchungen in der Apotheke führt das ZL regelmäßig Ringversuche durch. Die seit Jahren zunehmende Teilnahme der Apotheken zeigt das große Interesse der Apotheker, sich auch an externen Maßstäben messen zu lassen (die DAZ berichtete).
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