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- DAZ 35/2005
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Prisma
Der Glaube versetzt Endorphine
Die Endorphin-ausschüttende Wirkung von Placebos entdeckte ein Team um Jon-Kar Zubieta von der Universität Michigan bei einer Studie, an der insgesamt 14 gesunde Männer teilnahmen. Allen Studienteilnehmern wurden künstlich Schmerzen zugefügt, indem man ihnen eine Salzlösung in den Kiefermuskel injizierte. Anschließend wurde ihnen mitgeteilt, dass sie ein Schmerzmittel verabreicht bekämen. Tatsächlich handelte es sich dabei jedoch nur um ein Placebo.
Die Probanden gaben durchweg an, dass ihre Schmerzen nach der "Medikation" nachließen. Harte Daten zu dieser subjektiven Empfindung lieferten Gehirnscans, die zeigten, dass sich kurz vor und während der Placebogabe die Endorphinausschüttung in vier für die Wahrnehmung und Verarbeitung von Schmerzen zuständigen Gehirnregionen erhöhte.
Die Annahme, dass der Placeboeffekt ein rein psychologisches Phänomen ist, wird mit diesen Ergebnissen widerlegt. Die Entdeckung könnte nach Ansicht der Studiendurchführenden die Basis für die Entwicklung neuer psychotherapeutischer Ansätze zur Schmerzbehandlung sein. ral
Quelle: J. Neurosci. 25, 7754 – 7762 (2005).
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