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- DAZ 39/2005
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Mut zum Neuen (Kommentar)
"Zwei Verlierer regieren gemeinsam", so lautete der "stern"-Titel in der Woche nach der Wahl, und danach sieht es derzeit auch aus. Was heute noch ein klares "Mit dem will ich nicht" ist, kann sich schon bald ganz anders anhören.
Politiker, die es gewohnt sind, in einer stabilen Mehrheit zu regieren oder geordnet auf den Oppositionsbänken zu sitzen, reagieren fast panisch, wenn diese vermeintliche "Sicherheit" schwindet. Nun sind Kompromissfähigkeit und ein Abrücken von den eigenen Machtgelüsten notwendig.
Der Wähler hat mit diesem Wahlergebnis genau das eingefordert. Er selbst ist in Zeiten der Globalisierung und der ständigen Angst vor Arbeitslosigkeit seiner bisherigen Lebenssicherheiten beraubt. Jeder muss flexibel auf die Umstände reagieren und Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen. Dies spiegelt sich im Wahlergebnis wider. Anstatt starr auf die bisherige Koalitionsarithmetik zu schielen, sind Fantasie und Mut gefragt, um zum Wohle des Landes den bestmöglichen Weg zu wählen.
Derzeit sind allerdings Politiker, die fähig wären, diese ungewohnten Wege zu beschreiten, noch nicht in Sicht – das jetzige Getöse verdeckt alles, was noch kommen mag.
Insa Heyde ADEXA Bundesvorstand
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