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Soforthilfe für die Opfer
Nach Angaben der UN sind in der Krisenregion mehr als vier Millionen Menschen betroffen, Hunderttausende obdachlos, mehr als 1000 Krankenhäuser zerstört und wahrscheinlich 53.000 Tote zu beklagen. Das Hilfswerk der Bayerischen Apotheker in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apotheker arbeitet seit Anfang dieser Katastrophe eng mit der Hilfsorganisation Humedica zusammen, die sofort Ärzteteams in Katastrophengebiete entsendet. Nach aktuellen Berichten von Dr. Georg Müller, Leiter des ersten Humedica-Ärzteteams, ist die Lage vor Ort noch dramatischer als in den Medien dargestellt. An einem Tag werden im Augenblick 700 Patienten behandelt. Zudem steht der Wintereinbruch bevor.
Als Soforthilfe konnte ein weiteres Team bei seinem Abflug von München aus, dem neben den Ärzten auch eine Apothekerin von "Apotheker ohne Grenzen" angehört, 150 kg Medikamente, vor allem Antibiotika, Arzneimittel gegen Durchfälle sowie Wasserentkeimungstabletten für 25.000 Liter Wasser, mit nach Pakistan nehmen. Die dringend benötigten Antibiotika wurden nach einer Bedarfsliste zusammengestellt. Die Ärzte nahmen die Arzneimittel mit in das Bezirkskrankenhaus von Mansehra, 100 km nördlich von der Hauptstadt Islamabad.
Von dort wurden sie in eine mobile Krankenstation gebracht, wo Verletzte und Kranke direkt eine erste Versorgung erfahren. Diese Station liegt auf halbem Wege zwischen Mansehra und Muzzafarabad (nahe dem Epizentrum), so können die Transportwege der Verletzten verkürzt und ihnen schneller geholfen werden. Denn die Ärzte vor Ort berichteten, dass selbst einfache Verletzungen und Infektionen ohne Behandlung in kurzer Zeit zum Tod führen können.
Zur weiteren Unterstützung wurde ein First-Aid-Kit (für die Basisversorgung von 3000 Menschen), ergänzt mit 200 kg Verbandstoffen und speziell nachgefragten Medikamenten, in einem Gesamtgewicht 1,5 Tonnen vom Flughafen München nach Pakistan geschickt. Damit soll in Zusammenarbeit mit Humedica, der Kindernothilfe und action medeor die schnelle Versorgung der Menschen in der Region Kaschmir weiter unterstützt werden. Die Hilfe der Apotheker wird von den Humedica-Ärzten mit großer Dankbarkeit angenommen.
Gerhard Gensthaler,
Geschäftsführer des Hilfswerks der Bayerischen Apotheker
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