Porträt: Ursula von der Leyen

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen ist eine Newcomerin in der Politik, sie stammt aber aus einem politisch geprägten Elternhaus: Als ihr Vater Ernst Albrecht 1990 abgewählt wurde, trat sie in die CDU ein. Parteipolitisch aktiv wurde sie aber erst 1999. Sie wurde 2001 in den Stadtrat von Sehnde gewählt und gewann 2003 ein Direktmandat für den Niedersächsischen Landtag, worauf sie Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit im Kabinett von Christian Wulff wurde. Seit Ende 2004 ist sie Mitglied des CDU-Präsidiums, und seit Anfang 2005 leitete sie die CDU-Familienkommission "Eltern, Kind, Beruf".

Von der Leyen steht für eine neue familienpolitische Richtung innerhalb der CDU. So klagte sie 2004, die systematische Benachteiligung von berufstätigen Frauen in Deutschland sei ein Skandal und Ausdruck einer völlig verfehlten Politik. Die finanzielle Diskriminierung von Familien mit Kindern müsse beseitigt werden. Andererseits vertritt sie das traditionelle "heile" Familienbild mit Mutter, Vater und Kindern. Dass auch die anderen Familientypen (z. B. Alleinerziehende und Patchworkfamilien) Erwähnung im Koalitionsvertrag gefunden haben, beruht wohl auf dem Einfluss der SPD.

Ein Lieblingsprojekt der neuen Familienministerin ist der Bau von "Mehrgenerationenhäusern", in denen Menschen jeglicher Altersstufen Förderung, Bildung und Betreuung erhalten können. Diese Idee hat auch Einzug in den Koalitionsvertrag gefunden.

Von der Leyen wurde 1958 in Brüssel geboren. Sie studierte zunächst Volkswirtschaft in Göttingen und an der London School of Economics. Danach folgte ein Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover (MMH). Nach der Promotion im Jahr 1991 erwarb sie noch den Titel "Magister Public Health". Sie arbeitete als Assistenzärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der MHH, unterbrochen von einem mehrjährigen USA-Aufenthalt. Sie ist verheiratet mit Prof. Dr. med. Heiko E. von der Leyen und Mutter von sieben Kindern zwischen 5 und 18 Jahren.