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Neurodermitiker sind für Viren leichte Beute

Patienten mit Neurodermitis sind teilweise anfälliger für Virusinfektionen als Gesunde. Warum dies so ist, kann bislang niemand beantworten. Mediziner des Universitätsklinikums Bonn wollen diese Wissenslücke nun schließen.

So mancher Skiläufer kennt die Symptome: Nach einem Sonnentag auf der Piste beginnen die Lippen plötzlich unangenehm zu kribbeln und zu jucken. Ursache ist eine Herpesinfektion, die durch starke UV-Strahlung zum Ausbruch kommt. Im Normalfall bleiben die juckenden Bläschen auf die Lippen beschränkt. "Bei Neurodermitis-Patienten kann das Virus aber den gesamten Körper befallen und so schwere Krankheitsbilder hervorrufen, dass die Betroffenen stationär behandelt werden müssen", erklärt Prof. Dr. Dr. Thomas Bieber.

Bei Menschen mit Neurodermitis verlaufen Virusinfektionen häufig schwerer als im Normalfall. Nach Schätzungen erkranken bis zu zehn Prozent aller Deutschen im Laufe ihres Lebens an einer Neurodermitis. Auch wenn die Krankheit mit der Zeit ausheilen kann, bleibt die erhöhte Anfälligkeit für Virenerkrankungen oft lebenslang bestehen. Biebers Arbeitsgruppe ist Teil eines Forschungskonsortiums, das den Grund für diese Beobachtungen herausfinden möchte. ral

Quelle: Pressemitteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

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