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- AZ 10/2006
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Arzneimittelausgaben im Januar auf Vorjahresdurchschnitt
Die ABDA unterstrich, dass die Arzneimittelausgaben im Januar 2006 auf dem Niveau des Januars 2002 lagen. Erst dieser längerfristige Vergleich mache die erheblichen Einsparungen deutlich, die das GKV-Modernisierungsgesetz in den Jahren 2004 und 2005 erzielt habe. Wie sich die Ausgaben für Arzneimittel in den kommenden Monaten entwickeln werden, will man bei der ABDA anhand der Januarzahlen allerdings nicht prognostizieren.
KKH: ABDA verharmlost Kostenexplosion
KKH-Chef Kailuweit sprach von einer "abenteuerlichen Verharmlosung der Kostenexplosion" durch die ABDA. Ihr Vergleich mit den monatlichen Durchschnittsausgaben 2005 und dem Januar 2002 sei "Zahlenkosmetik und Augenwischerei". Kailuweit: "Offenbar will die ABDA durch ihre interessengeleitete Interpretation der Zahlen der Öffentlichkeit suggerieren, dass kein Handlungsbedarf besteht." Der Kassenchef betonte zudem, dass das jüngst vom Bundestag beschlossene Arzneimittel-Spargesetz "nur ein erster Schritt" sein könne. Weitere Maßnahmen - etwa die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel und die Einführung der Kosten-Nutzen-Bewertung bei der Zulassung neuer Medikamente - seien unverzichtbar.
VFA: Bessere Versorgung macht Mehrausgaben unausweichlich
Beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) sieht man die Ausgabensteigerung hingegen als Zeichen für eine verbesserte Versorgung. "Solange in Deutschland in vielen Therapiegebieten eine Unterversorgung mit Arzneimitteln zu überwinden ist, sind steigende Arzneimittelausgaben unausweichlich", erklärte VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer.
Sie verwies darauf, dass die Arzneimittelpreise im untersuchten Zeitraum im Wesentlichen stabil geblieben seien. Die Mehrausgaben der GKV seien daher nicht durch Teuerung, sondern durch mehr und andere Verordnungen begründet. So sei im Januar 2006 im Vergleich zum Vorjahresmonat insbesondere bei Verordnungen für bislang nicht ausreichend versorgte Patientengruppen ein Plus zu verzeichnen. Dazu zählten insulinpflichtige Diabetiker, Patienten mit erhöhtem Cholesterinspiegel und Bluthochdruckpatienten. Beispielsweise stiegen die Ausgaben für Langzeitinsuline um 31%, kurzwirksame Insuline legten um 16% zu. Bei den Statinen lag das Ausgabenplus bei 29%. Im Übrigen riet Yzer dazu, von der Höhe eines Monatswerts nicht auf das ganze Jahr zu schließen.
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