Vogelgrippe: Gehe verteilt an baden-württembergische Apotheken Atemschutzmasken

STUTTGART (ka). Inzwischen sind auch in Deutschland die ersten Fälle der aviären Influenza an zahlreichen Wildvögeln gemeldet worden. Bislang traten im Ausland nur vereinzelt Krankheitsfälle beim Menschen auf und eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde noch nicht beobachtet. Dennoch: Um die Gesundheitsinfrastruktur im Ernstfall einer Pandemie in Deutschland zu sichern, sollte auch die Apothekerschaft vorbereitet sein.

Seit April 2005 gibt es in Deutschland einen nationalen Influenzapandemieplan, der unter anderem die Verteilung von Medikamenten zur Bekämpfung der Vogelgrippe plant. Neben der medikamentösen Behandlung mit den Neuraminidasehemmern Oseltamivir und Zanamivir ist es auch wichtig, Schutzmaßnahmen vor Ansteckung, z. B. mit Atemschutzmasken, zu treffen.

Apothekenpersonal soll geschützt werden

Die Gesundheitsinfrastruktur des Landes sollte im Falle einer Pandemie unbedingt aufrechterhalten werden. Es ist deshalb von großer Bedeutung, dass das Apothekenpersonal und andere Personen, die in direkten Patientenkontakt kommen, vor einer möglichen Ansteckung geschützt werden. Der Pharmagroßhändler Gehe stattet in Absprache mit dem baden-württembergischen Sozialministerium rund 2800 Apotheken in Baden-Württemberg mit jeweils 15 Atemschutzmasken unentgeltlich aus; weitere Masken können von den Apotheken kostenpflichtig nachbestellt werden. Man wolle "rechtzeitig vorsorgen und dazu beitragen, dass die Arzneimittelversorgung gesichert bleibt", so Wolfgang Mähr, Vorsitzender der Gehe-Geschäftsführung.

Auf Kennzeichnung der Masken achten

Bei den verteilten Atemschutzmasken handelt es sich um partikelfiltrierende Halbmasken (FFP-Masken, face filtering piece), die sich bereits in Asien bei der SARS-Epidemie bewährt haben. Unterstützt wird die Aktion von der Landesapothekerkammer (LAK) Baden-Württemberg. Die ersten Masken wurden am 16. Februar in der Neugereut-Apotheke in Stuttgart von Dr. Günther Hanke, Präsident der LAK Baden-Württemberg, und Wolfgang Mähr an Apotheker Werner Ernst überreicht. Die Masken sollen nicht nur dem Apothekenpersonal zur Verfügung stehen, sondern können auch vom Kunden käuflich erworben werden. Hanke wies ausdrücklich darauf hin, stets auf die Kennzeichnung der Masken zu achten, um die Sicherheitsstandards einhalten zu können. Vorsicht sei auch beim Kauf von Masken im Internet geboten.

Gehe will ein Beispiel geben

Die Aktion der Gehe richtet sich ausschließlich an Apotheken in Baden-Württemberg, soll aber als bundesweite Vorreiterrolle gesehen werden. Für die Versorgung mit Medikamenten bei einer Influenzapandemie lagert das Gehe-Schwesterunternehmen Sanalog für 13 Bundesländer die Landesbestände an Grippearzneimitteln und -wirkstoffen. Mit dieser vorbeugenden Maßnahme solle keine Panik in der Bevölkerung geschürt werden, doch man wolle für den möglichen Ernstfall einer Pandemie gewappnet sein, so Hanke und Mähr.

Hotline für Bürgeranfragen

Nach den ersten Verdachtsfällen auf Vogelgrippe in Deutschland, wurde die Stallpflicht für Geflügel auf den 17. Februar vorverlegt. Da sich aufgrund der neuen Situation viele Fragen bei Bürgern und Bürgerinnen und Geflügelhaltern ergeben, hat das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz seit 16. Februar eine Hotline eingerichtet. Die Hotline ist von Montag bis Freitag, 9.00 bis 17.00 Uhr, unter den Telefonnummern (0 18 88) 2 59-46 01, -46 02, -46 03, -46 04, -46 5 erreichbar.

Tipp

Weiterführende Informationen zu den Themen "Influenza und Vogelgrippe" sowie "Atemschutzmasken", finden Sie in der DAZ Nr. 7 vom 16. Februar 2006, S. 57 bzw. 61.

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