Mehr Schwächen als Stärken: Computerbild testet Versandapotheken

(diz). Mit der Bestellung bei Versandapotheken in Deutschland steht nicht alles zum Besten. Die Zeitschrift Computerbild (Ausgabe vom 20. Februar) hat bei zahlreichen Versandapotheken recherchiert und acht von ihnen genauer unter die Lupe genommen. Bemängelt wurden komplizierte Bestellvorgänge bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, lange Lieferzeiten, oft keine kompetente Antworten und die Lieferung der Waren war nicht immer in einwandfreiem Zustand. An der DocMorris-Apotheke gab's einiges auszusetzen, sie erreichte mit dem Testergebnis "ausreichend" nur den sechsten Platz.

Computerbild hinterfragte die Werbesprüche von Versandapotheken, die mit Mini-Preisen bei OTC-Arzneimitteln locken. Hier kamen die Tester zum Fazit: Die Preise sind längst nicht so günstig wie oft behauptet. Beim Kauf von rezeptfreien Arzneimitteln lohne es sich nur, wenn man gezielt nach Schnäppchen suche. Empfohlen werden für diese Suche Preissuchmaschinen wie "Medizinfuchs.de", "Medpreis.de" und "Medipreis.de". Der Leser wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass erst ab einem bestimmten Einkaufswert keine Versandkosten anfallen und dass es bei Medikamenten auf Rezept keine Ersparnis gibt. Gespart werden kann allenfalls bei der Zuzahlung (ausländische Apotheken) oder durch Rabatt, wenn man Stammkunde ist.

Verschreibungspflichtige Arzneimittel im Ausland zu bestellen lohne kaum, so Computerbild, Verhütungs- oder Potenzmittel seien nur wenige Euro günstiger als in einer deutschen Apotheke. Deutlich wird auch herausgestellt: "Wenn Sie dringend ein Medikament benötigen, dauert die Bestellung per Internet zu lange." Computerbild kommt daher zu dem Fazit: Der Kauf rezeptfreier Arzneimittel lohnt sich nur bei einzelnen, teueren Medikamenten oder bei größeren Bestellungen.

Mängel gab es bei der Auftragsabwicklung: Nicht alle schickten eine detaillierte Auftragsbestätigung (DocMorris listete z. B. nicht auf, welche Medikamente bestellt worden waren), nur vier Versandapotheken schickten eine E-Mail, sobald die Ware unterwegs war, nur drei Internet-Apotheken versahen die Päckchen für den Zusteller mit dem Warnhinweis "Keine Nachbarschaftsabgabe! Nicht an Kinder aushändigen!" Und nicht alle Medikamente kamen beim Empfänger unversehrt an (im Paket von Sanicare lagen beispielsweise zwei offene und lädierte Arzneischachteln).

Sieger der acht getesteten Versandapotheken war mycare.de, den zweiten Platz erreichte deutscheinternetapotheke.de, Platz drei versandapo.de und Platz vier shop-apotheke.com (jeweils Testergebnis "gut"). Die weiteren Plätze belegten sanicare.de ("ausreichend"), docmorris.com ("ausreichend"), apo.ag ("mangelhaft") und pharma24.de ("mangelhaft").

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