Prisma

Liegen behindert den Geruchssinn

Wer seine Liebste oder seinen Liebsten am Morgen mit duftenden Rosen überraschen möchte, sollte damit lieber bis nach dem Aufstehen warten. Zumindest legen die Forschungen kanadischer Wissenschaftler diesen Ratschlag nahe. Sie fanden heraus, dass unser Geruchssinn im Liegen weniger fein arbeitet.

Die Wissenschaftler um Marilyn Jones-Gotman von der McGill University, Montréal, gaben jeweils 18 Männern und Frauen eine Substanz zum Riechen, die sowohl in der Natur als auch in der Industrie zur Erzeugung von Rosen- und Blütendüften beiträgt. Lagen die Testpersonen dabei auf dem Rücken, bemerkten rund zwei Drittel von ihnen den Geruch erst deutlich später. Veränderte Sinneswahrnehmungen während des Liegens wie eine erhöhte Hörschwelle oder eine verringerte Fähigkeit zum räumlichen Denken konnten bereits in früheren Studien nachgewiesen werden. Warum sich unser Körper so verhält bzw. welche biologischen Hintergründe dieses Verhalten beeinflussen, ist jedoch noch weitgehend Spekulation. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, dass das Liegen mit einer gezielten Reizdämpfung einhergeht, um so für einen geruhsamen Schlaf zu sorgen.

Die Ergebnisse sind vor allem für die Entwicklung weiterer Wahrnehmungsversuche und der damit verbundenen Kartierung verschiedener Gehirnaktivitäten von Bedeutung. ng

Quelle: Chemical Senses, Online-Vorabpublikation, DOI 10.1093/chemse/bjj025

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