Prisma

Ausfall der Zell-Kraftwerke verantwortlich für Parkinson

Wie die Fachzeitschrift "Nature Genetics" berichtet, lassen sich sowohl bei normalen Alterungsprozessen als auch im Fall eines Morbus Parkinson vermehrt mutagene Veränderungen im Erbgut der Mitochondrien feststellen. Die massiven Schäden der mitochondrialen DNA im Gehirn der Betroffenen führen dabei zum Absterben von Neuronen.

Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen. Oxidative Prozesse und Reaktionen der Atmungskette liefern Energie und wandeln diese in verwertbare Formen um. Das eigene genetische System der Organellen erfährt im Laufe des Lebens zunehmend Mutationen, die wiederum biochemische Defekte im Energiestoffwechsel der Zellen zur Folge haben.

Die Analysen zweier Studien zeigen einen direkten Zusammenhang von geschädigter DNA in den Mitochondrien und dem Absterben neuronaler Zellen. Diese typischen Merkmale des Alterns lassen sich sowohl in den Gehirnen älterer Menschen als auch bei Parkinson-Patienten verstärkt nachweisen. Mit Hilfe eines speziellen Mikroskops war es Forschern möglich, einzelne Zellen zu markieren und auszuschneiden, um sie separat untersuchen zu können. Bei Morbus Parkinson wird aufgrund defekter Neurone die Dopaminproduktion stark beeinträchtigt, was zu einer dauerhaften Schädigung des Stammhirns führt. Daraus resultieren unter anderem die unwillkürlichen Muskelkontraktionen, verlangsamte Bewegungen und eine mangelhafte Mimik. Die Wissenschaftler hoffen, mit den Ergebnissen neue Therapieansätze zur Verbesserung des Energiestoffwechsels und zum Schutz der Nervenzellen bei neurodegenerativen Prozessen entwickeln zu können. war

Quelle: Nature Genetics 38 (5), 515 - 517 (2006).

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