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Ärzteverbände bilden neue Allianz

BERLIN (ks). Die Ärzteschaft will ihre Kräfte künftig besser bündeln und ihre Schlagkraft gegenüber der Politik vergrößern. Mit diesem Ziel haben sich sechs große freie ärztliche Verbände zur "Allianz deutscher Ärzteverbände" zusammengeschlossen. "Wir wollen die Einheit der Ärzteschaft nach außen dokumentieren und bei den Beratungen über die nächste Gesundheitsreform beteiligt werden", sagte der Vorsitzende des NAV-Virchowbundes und Sprecher der Allianz, Dr. Maximilian Zollner, bei der Vorstellung des Bündnisses am 26. Mai in Berlin.

Gründungsmitglieder der Allianz sind neben dem NAV-Virchowbund der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI), der Bundesverband der Ärztegenossenschaften, die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB), der Hartmannbund und MEDI Deutschland. Darüber hinaus will sich die Allianz weiteren fachübergreifenden Verbänden öffnen und wird demnächst den Marburger Bund, die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) als beratende Mitglieder ohne Stimmrecht aufnehmen.

Kassensturz gefordert

In einem Grundsatzpapier der Allianz heißt es, die gegenwärtigen Rahmenbedingungen schränkten die notwendigen Freiheiten in der ärztlichen Berufsausübung "in unerträglichem Maße" ein: "Reglementierung, Bürokratisierung und Budgetierung prägen das ärztliche Umfeld; staatliche Rationierung bestimmt mehr und mehr die Patientenbehandlung." Die Verbände wollen daher gemeinsam gegen "politische Fehlentscheidungen" angehen und fordern "unverzüglich einen ehrlichen Kassensturz im Gesundheitswesen und eine Nachhaltigkeit in der Finanzierung".

Die Mittelknappheit der Krankenkassen stehe in völligem Gegensatz zu den Leistungsversprechen der Politiker, monieren die Verbände. Diesen Widerspruch werde man nicht länger hinnehmen. Zollner kündigte zudem an, den Druck auf die Politik weiter zu erhöhen, wenn diese nicht auf die Forderungen der Ärzteschaft reagiere. Weitere Großdemonstrationen könnten kurzfristig organisiert werden – auch Praxisschließungen seien nicht auszuschließen. Der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Köhler erklärte, er sehe die Gründung der Allianz deutscher Ärzteverbände "mit Interesse". Er hoffe, dass der neue Verband die KBV bei der Interessenvertretung der niedergelassenen Ärzte unterstützen werde.

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