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Ernährung aktuell
Nährstoffbedarf: Was wissen wir wirklich?
Die seit 2001 in Deutschland, Österreich und der Schweiz geltenden DACH-Referenzwerte gehen über das frühere Mangelverhütungskonzept hinaus. Stattdessen haben sie eine optimale Gesundheit zum Ziel, weshalb bei einigen Nährstoffen höhere Werte als früher gelten. Beispielsweise müssen Calcium und Vitamin D durch den heute überwiegend sitzenden Lebensstil vermehrt mit der Nahrung aufgenommen werden.
Die deutlich unterschiedliche Datenqualität der den Referenzwerten zugrunde liegenden Untersuchungen führte außerdem zu der neuen Einteilung in Empfehlungen, Schätz- und Richtwerte: Konkrete Empfehlungen, wie für Calcium oder Vitamin D, werden ausgesprochen, wenn der durchschnittliche Nährstoffbedarf sicher bekannt ist. Unter Berücksichtigung persönlicher Schwankungen und der Bioverfügbarkeit eines Stoffes, das heißt wie viel der Körper auch tatsächlich aus den Lebensmitteln verwerten kann, soll diese Zufuhrmenge den Bedarf von gesunden Menschen decken.
Kann man den Bedarf nicht genau bestimmen, werden aus der durchschnittlichen Zufuhr Schätzwerte abgeleitet. So führen die Wissenschaftler unter anderem aus moralisch-ethischen Gründen keine Untersuchungen an Säuglingen durch. Als Ersatz ziehen sie in diesen Fällen den durchschnittlichen Nährstoffgehalt der Muttermilch heran. Schätzwerte gelten unter anderem für Vitamin E, Beta–carotin und Selen.
Schließlich gibt es noch die Kategorie der orientierenden Richtwerte. Sie betreffen die nicht essenziellen Stoffe wie Wasser, Ballaststoffe, Fluorid oder den Brennwert, bei denen nur bekannt ist, dass eine bestimmte Menge aus gesundheitlichen Gründen wichtig ist. ral
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