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Psychologie: Vertrauen ist gut, vermeintliche Kontrolle ist besser

Mal Hand aufs Herz, legen Sie im Toilettenhäuschen immer Geld in die Schale, auch wenn keiner daneben sitzt, oder füllen Sie die Kaffeekasse des Vertrauens stets unaufgefordert mit dem gewünschten Betrag auf? Nein? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Britische Forscher fanden heraus, dass die meisten Menschen nur dann pflichtbewusst sind, wenn sie sich beobachtet fühlen.

Dabei reicht schon ein einfaches Bild aus, um eine Art Kontrollempfinden zu erzeugen, behaupten die Wissenschaftler nach Tests mit Probanden in einer Kaffeeküche. Dort stand eine Kaffeemaschine, an der sich die Teilnehmer bedienen durften und anschließend einen ausgewiesenen Geldbetrag in die dabeistehende Kasse legen sollten. Über der Kaffeemaschine hing ein Foto, mal mit abgebildeten Blumen, mal mit einem Augenpaar, das den Kaffeetrinker scheinbar beobachtete. Wie die Auswertung zeigte, zahlten die Probanden dreimal häufiger den geforderten Obolus, wenn sich das Bild mit den Augen über dem Automaten befand. Offensichtlich fühlten sich die Betrachter des Fotos unbewusst kontrolliert, da einige Nervenzellen des Gehirns auf das Erkennen von Gesichtern und Augen spezialisiert sind und auf diese Weise Aufmerksamkeit von außen signalisieren. Die Teilnehmer waren dann gleichsam kooperativer als in unbeobachteten Momenten. Der Mensch werde häufig zur selbstlosen Großzügigkeit angespornt, wenn er sich davon gesellschaftliche Anerkennung verspricht, so die Forscher. Das Ergebnis bestätigte ein gleiches Experiment an der Universität von Newcastle upon Tyne, wo an einem öffentlichen Getränkeautomat die Preise von Kaffee, Tee und Milch mit einem Blumenbild oder dem Foto des Augenpaares angegeben waren. Die Zahlungsmoral stieg auch hier um das durchschnittlich Dreifache, sobald die Getränkeholer die Augen wahrnahmen. war

Quelle: Biology Letters, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1098/rsbl.2006.0509

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