Prisma

Eincremen will gelernt sein

Wer sich mit einer Sonnenmilch vor schädlicher UV-Strahlung schützen möchte, sollte nicht nur auf den Lichtschutzfaktor achten, sondern auch beim Auftragen große Sorgfalt walten lassen. Je nach Einreibetechnik ergeben sich erstaunliche Unterschiede in der Wirkung eines Sonnenschutzmittels.

Ob Cremen oder Sprühen – die Verwendungsformen der derzeit angebotenen Sonnenschutzpräparate sind äußerst vielseitig. Auf festes Einmassieren sollte beim Auftragen jedoch auf jeden Fall verzichtet werden, empfehlen britische Wissenschaftler nach einer Studie. Laborergebnissen zufolge büßt dadurch z. B. Sonnencreme erheblich an schützender Wirkung ein. Im Experiment versahen die Forscher einige Hautproben mit der jeweils gleichen Menge an Lichtschutzcreme, entweder durch festes Einreiben oder sanftes Auftragen eines Films. Anschließend bestrahlten sie die Objekte mit Licht der Wellenlänge, wie sie im Sonnenlicht zu finden ist, und bestimmten die Zahl der gebildeten freien Radikale. Diese Substanzen können körpereigene Proteine schädigen und werden für Alterung und bösartige Veränderungen der Haut verantwortlich gemacht.

Wurde die Sonnencreme gleichmäßig ohne festes Reiben aufgetragen, reduzierte sich die Radikalbildung um die Hälfte. Nach kräftigem Einmassieren der Lotion jedoch konnte hinsichtlich der Schutzwirkung kaum ein Unterschied zu völlig unbehandelter Haut gemessen werden. Vermutlich sammelt sich beim intensiven Cremen ein großer Teil der Präparate in Schweißdrüsen und Falten oder verändert seine Filtereigenschaften durch das Eindringen in die Haut. Die Forscher nehmen an, dass daher viele Sonnenanbeter trotz Verwendung entsprechender Produkte der UV-Strahlung relativ ungeschützt ausgesetzt sind. war

Quelle: Photochem. Photobiol., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1562/2006-02-08-RA-799

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.