Prisma

Überschüssiges Eisen fördert Endometriose

Belgische Wissenschaftler haben in Tierversuchen neue Erkenntnisse zur Ursache und Therapie von Endometriose gewonnen. Wie sie in der Fachzeitschrift "Human Reproduction" schreiben, fördert ein Zuviel an Eisen das Wachstum endometrialer Zellen. Abhilfe können möglicherweise Eisen bindende Moleküle schaffen.

Endometriose entsteht, wenn Gebärmuttergewebe zu wuchern anfängt und auch an anderen Stellen im Beckenbereich wächst. Die Ursachen für das entgleiste Zellwachstum sind noch weitgehend unbekannt. Von betroffenen Frauen weiß man allerdings, dass sie erhöhte Konzentrationen an Eisen im Beckenbereich enthalten. Das Wissen darum war Ausgangspunkt für die nun durchgeführten Untersuchungen. Ein Team um Jacques Donnez von der Universität Brüssel erzeugte bei Mäusen künstlich eine Endometriose. Ein Teil der Tiere erhielt anschließend Erythrozyten, um die Eisenkonzentration zu erhöhen, ein weiterer Teil bekam das Eisen bindende Molekül Desferrioxamin verabreicht, ein dritter Teil wurde nicht nachbehandelt. Im Vergleich zu den "unbehandelten" Tieren war das Wachstum des Endometriosegewebes bei den mit Erythrozyten behandelten Tieren stark erhöht. Dagegen war die Zellaktivität bei den Mäusen, die Desferrioxamin erhalten hatten, deutlich reduziert.

Die Studiendurchführenden sehen dies als Beweis dafür, dass ein Überschuss an Eisen an einer Endometriose schuld ist bzw. diese zumindest fördert. Auf der Basis ihrer Ergebnisse hoffen sie zum einen, Frauen mit einem erhöhten Endometrioserisiko künftig frühzeitig identifizieren zu können, zum anderen könnten Eisenbinder einen neuen Behandlungsansatz für die bislang nur operativ behandelbare Endometriose darstellen. ral

Quelle: Hum. Reprod., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1093/humrep/del261

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