Prisma

Rheuma früher und präziser erkennen

Je früher eine rheumatoide Arthritis erkannt und behandelt wird, umso besser sind die Chancen für den Patienten. Leider gibt es bislang keine einfachen und sicheren Früherkennungsmaßnahmen. Ein Schritt in die Richtung, Rheuma früher und präziser zu erkennen, ist nun jedoch Jenaer Wissenschaftlern gelungen.

Der Radiologe Dr. Joachim Böttcher vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie hat gemeinsam mit Rheumatologen um Professor Gert Hein erstmals das so genannte DXR-Messverfahren zur Frühdiagnose von Gelenkrheumatismus eingesetzt.

Dabei werden mit Hilfe der Digitalen Radiogrammetrie (digital X-Ray radiogrammetry, DXR) durch ein spezielles Computerprogramm auf der Basis konventioneller Röntgenaufnahmen der Hand die für die Krankheit charakteristischen Verluste an gelenknaher Knochendichte, und mit Hilfe einer zusätzlichen Messtechnik die Weite des Gelenkspaltes analysiert und ausgewertet. "Das Röntgenbild wird dazu eingescannt und rechnergestützt anhand von Messungen an Referenzpunkten ausgewertet", erklärt Böttcher das Verfahren. "Dabei können wir aus der Messung des äußeren Knochenmantels der Mittelhandknochen auf die Knochendichte schließen. Wir sehen frühzeitig, ob die Entzündung den Knochen angreift und eine gelenknahe Osteoporose, ein erstes sehr alarmierendes Anzeichen, auftritt." Durch ein zusätzliches, semi-automatisches Verfahren ist die ebenfalls die Rheumaerkrankungen begleitende Verringerung der Gelenkspaltweite innerhalb eines Untersuchungsvorganges messbar. "Da Arthritis mit Angriffen der Entzündungszellen und deren Zellprodukte auf die Gelenke vor allem der Hände beginnt, ist es ein großer Vorteil, mit der DXR-Methode Messungen direkt in Gelenknähe vornehmen zu können", begründet Hein die Vorzüge der neuen Methode. ral

Quelle: Pressemitteilung der Universität Jena, 14.9.2006

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