Prisma

Skoliose lässt sich nicht stoppen

Bereits ab dem zehnten Lebensjahr verändern sich die natürlichen "Stoßdämpfer" zwischen den Wirbelkörpern, was im fortgeschrittenen Alter zu schmerzhaften Bandscheibenvorfällen führen kann. Bei Skoliose-Patienten setzt der Verschleiß –offenbar noch früher ein und scheint zudem unaufhaltbar.

Skoliose (griechisch: skolios = krumm) ist eine Seitenverbiegung der Wirbelsäule, die – bei gleichzeitiger Rotation der Wirbel – nicht mehr vollständig aufgerichtet werden kann. Sie bildet in der Regel mehrere, einander gegenläufige Bögen, die sich kompensieren, um den Körper im Gleichgewicht zu halten (S-Form). Die Wachstumsdeformität entsteht und verschlechtert sich während der Jugend in Zeiten verstärkten Körperwachstums. Heidelberger Wissenschaftler stellten bei Skoliose-Patienten einen Verschleiß der Bandscheiben fest, wie er bei Gesunden erst 20 Jahre später auftreten würde.

Eine Bandscheibe besteht aus einem Bindegewebsring und einem weichen, wasserhaltigen Kern, der die Beweglichkeit der Wirbelsäule ermöglicht und gleichzeitig Stöße abfängt. Beim Altern der Bandscheibe wird das innere Gewebe umgebaut und weniger Wasser aufgenommen. Es treten kleine Risse auf, die Bandscheibe wird porös und das elastische Gewebe wird durch Narbengewebe ersetzt. Das wiederum hat den Verlust der Flexibilität der Wirbelsäule zur Folge und verursacht Schmerzen.

Wie die Forscher herausfanden, scheint für den Verschleiß eine Gruppe gewebeaufbauender Substanzen verantwortlich zu sein, statt wie erwartet, Moleküle, die den Abbau fördern. Trotz erhöhter Produktion von wichtigen Proteinen vergrößert sich der Schaden zwischen den Wirbelkörpern, was vermutlich auf die erhöhte mechanische Belastung der Rückenelemente bei Skoliose-Patienten zurückzuführen ist. war

Quelle: Pressemitteilung der Universität Heidelberg, 31.7.2006

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