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Aus der Hochschule
Universität Tübingen: Zertifikatskurs "Clinical Pharmacy" zum zehnten Mal
Immer öfter interessieren sich auch Apotheker aus dem europäischen Ausland für den Kurs in Tübingen. So haben mittlerweile zehn Apothekerinnen aus der Schweiz und Österreich den Kurs absolviert. Auch dieses Jahr sind wieder einige Kolleginnen aus Österreich und Luxemburg unter den Teilnehmern.
Schon seit Mai ausgebucht Leider musste 14 weiteren Bewerbern eine Absage erteilt werden, da der Kurs schon Anfang Mai voll ausgebucht war. "Das anhaltend starke Interesse von Teilnehmern, Referenten und Tutoren beweist, wie fest sich die Klinische Pharmazie inzwischen in der Berufspraxis und im Bewusstsein der Apotheker und ihrer Berufsverbände etabliert hat", freut sich Prof. Dr. Lutz Heide vom Pharmazeutischen Institut der Universität Tübingen, unter dessen Schirmherrschaft die Kurse stattfinden. Apothekerin Yvonne Haagen, Doktorandin bei Prof. Heide und seit 2004 als Koordinatorin für das Programm und die Durchführung des Zertifikatskurses verantwortlich, fügt hinzu: "Die Motivation und der Einsatz der Teilnehmer ist jedes Jahr wieder beeindruckend, zumal sie die Kursgebühr in den meisten Fällen selbst bezahlen und oft ihren Jahresurlaub für diese Fortbildung nehmen."
Apothekerin Dr. Anette Vasel-Biergans vom Katharinen-Hospital in Stuttgart, die diese Veranstaltung von Beginn an mitgestaltet hat, betont: "Was diesen Kurs für die Teilnehmer nach wie vor so attraktiv macht, sind die Referenten – engagierte Kollegen, die ihre Erfahrungen aus der klinischen Praxis in die Seminare einbringen – und vor allem das durch einen erfahrenen Krankenhausapotheker betreute zwei–wöchige Praktikum am Krankenbett. Die überaus positive Resonanz auf das Kurs–konzept wird Ansporn für die Zukunft sein."
Breite Unterstützung Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Pharmazie (DGKPha) hat entscheidend mitgeholfen, den Kurs ins Leben zu rufen, und unterstützt – wie auch die ADKA und die LAK Baden-Württemberg – seither den Kurs ideell, organisatorisch und mit einem finanziellen Zuschuss. Dies ermöglicht es, den Eigenbeitrag der Teilnehmer bei 1000 € zu halten.
Dr. Bernhard Schmid vom Vorstand der DGKPha, der bei der Etablierung des Kurses 1997 selbst die Rolle des Koordinators wahrgenommen hatte, kommentiert: "Viele Fortbildungs–angebote zur Klinischen Pharmazie in Deutschland konnten nur mit Hilfe von Kollegen aus anderen Ländern aufgebaut werden – in diesem Fall dank der Zusammenarbeit mit der London School of Pharmacy. Inzwischen können die Absolven–ten des Tübinger Zertifikatskurses ihr Wissen ganz selbstverständlich bei unseren Fortbildungsseminaren weitergeben und so als Multiplikatoren wirken. Ihre Berichte von der Anwendung im deutschen Berufs–alltag zeigen, dass Clinical Phar–macy nun endlich auch hier praktiziert wird."
Die LAK Baden-Württemberg und die meisten anderen Apothekerkammern erkennen den Zertifikatskurs auf die Weiterbildung zum Fachapotheker für Klinische Pharmazie oder Fachapotheker für Offizin-Pharmazie an. Apotheker Patrick Schäfer, Leiter der Abteilung Aus-, Fort-, Weiterbildung bei der LAK, erläutert: "Die Landesapothekerkammer Baden-–Württemberg unterstützt sehr gerne diesen in dieser Form in Deutschland einmaligen Zertifikatskurs. Er stellt ein wichtiges Qualifizierungsmodul sowohl für Krankenhausapotheker als auch Kollegen aus der Offizin dar."
Für die ADKA kommentiert Dr. Steffen Amann: "Von Beginn an haben die Krankenhausapotheker den Kurs finanziell und vor allem auch fachlich unterstützt: Fast alle Referenten und Tutoren für das Praktikum kommen aus Krankenhausapotheken. Dies macht den Kurs bis heute so wertvoll und sichert den Anschluss an die Praxis der klinischen Pharmazie im Krankenhaus. Gleichzeitig ist dies ein hervorragendes Beispiel für erfolgreiches Practitioner –Teaching."
Theoretischer Unterricht und Praktikum Der Zertifikatskurs wird einmal jährlich angeboten und gliedert sich in zwei zehntägige Unterrichtsblöcke. Der theoretische Unterricht im September umfasst die Themen Therapeutisches Drug Monitoring, Arzneimittelanwendung, z.B. in der Onkologie oder bei der Schmerz–behandlung, Klinische Ernährung, Wundbehandlung, Arzneimittelinformation und die Interpretation von Labordaten. Die Umsetzung des Wissens wird bei der Bearbeitung von Fällen aus der Praxis geübt. Die Dozenten sind erfahrene Klinische Pharmazeuten, Hochschullehrer und Mediziner.
Zwischen Oktober und Dezember absolvieren die Teilnehmer ein Praktikum auf einer Station in einem Krankenhaus unter Anleitung erfahrener Tutoren. Im Januar endet der Kurs mit einer Klausur. Die Absolventen erhalten dann das "Certificate in Pharmacy Practice" der University of London und der Universität Tübingen.
Zertifikatskurs "Clinical Pharmacy" www.uni-tuebingen.de/pharmazie/abteilungen/biologie/de/clinical_pharmacy.html
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