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- DAZ 47/2006
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Arzneimittel und Therapie
Zulassungserweiterung: Posaconazol zur Prophylaxe invasiver Mykosen
Die erweiterte Zulassung der oralen Fertigsuspension von Posaconazol zur Prophylaxe bezieht sich auf Risikopatienten mit Remissions-induzierender Chemotherapie bei akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischem Syndrom (MDS) mit erwarteter längerfristiger Neutropenie oder mit Hochdosis-Immunsuppression bei Graft-versus-Host-Disease (GvHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT). Die Zulassung zur Behandlung der oropharyngealen Candidose (OPC) bezieht sich auf schwer erkrankte oder immunsupprimierte Patienten mit erwartetem schwachem Ansprechen auf topische Therapie.
Wirksame Prophylaxe für Hochrisikopatienten Die Zulassung von Posaconazol zur antimykotischen Prophylaxe beruht auf zwei großen Studien mit insgesamt mehr als 1200 Patienten. In einer randomisierten, offenen, kontrollierten, multizentrischen Studie wurden 602 Patienten mit akuter myeloischer Leukämie oder myelodysplastischem Syndrom untersucht, die eine Chemotherapie-induzierte Neutropenie zeigten. Dabei wurde die prophylaktische Wirksamkeit von Posaconazol (n = 304) mit der von Itraconazol oder Fluconazol (n = 298) verglichen. Posaconazol schnitt im Hinblick auf die Inzidenz gesicherter oder wahrscheinlicher invasiver Mykosen unter Therapie signifikant besser ab als die Vergleichstherapie (2% vs. 8%). Dies machte sich vor allem anhand der besseren Schutzwirkung gegen Aspergillus-Infektionen bemerkbar (1% vs. 7%). Die Kaplan-Meier Analyse zeigte zudem für Posaconazol eine signifikant geringere Mortalität innerhalb 100 Tagen nach Randomisierung gegenüber der Vergleichstherapie.
Hinsichtlich Sicherheit und Verträglichkeit unterschieden sich die Regime nicht. Für diese Hochrisiko-Patienten scheint die prophylaktische antimykotische Behandlung mit Posaconazol daher eine viel versprechende Option.
In einer zweiten randomisierten, doppelblinden, multizentrischen Double-Dummy-Studie wurde bei 600 Patienten mit akuter oder chronischer Graft-versus-Host-Disease nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation Posaconazol (n = 301) mit Fluconazol (n = 299) in der antimykotischen Prophylaxe verglichen. Auch hier traten im Posaconazol-Arm im Therapiezeitraum signifikant weniger nachgewiesene oder wahrscheinliche invasive Mykosen als unter Fluconazol auf (2% vs. 8%), in erster Linie bedingt durch die geringere Inzidenz von Aspergillosen (1% vs. 6%). Die Therapieregime wurden gleich gut vertragen.
Therapieoption für HIV-Patienten Die für die Zulassung relevante klinische Studie zeigte die gute Wirksamkeit von Posaconazol in der First-line-Therapie bei HIV-Patienten mit oropharyngealer Candidose. In der randomisierten, kontrollierten, multizentrischen Studie mit verbündeter Auswertung wurde bei diesen Patienten die Wirksamkeit von Posaconazol (n = 178) mit der von Fluconazol (n = 172) verglichen. Posaconazol war nach 14-tägiger Behandlung vergleichbar effektiv wie Flucon–azol im Hinblick auf das klinische Ansprechen, die Heilung oder Besserung der Symptome. Beide Therapieregime wurden gleich gut vertragen. ck
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