Pharmagroßhandel: Will CERP mit Sanacorp?

Der Brief der CERP-Vorsitzenden Yves Kerouédan (Directeur général) und Alain Bertheuil (Président du Conseil d'admini-stration), der der DAZ vorliegt, an seine Kollegen, ist zwar noch vage formuliert, doch kann man ihm entnehmen, dass sich der französische Pharmagroßhändler eine Zusammenarbeit mit der Sanacorp durchaus vorstellen kann.

Den Vorstoß begründet CERP mit Veränderungen im pharmazeutischen Großhandelsmarkt, mit Problemen bei der Umsetzung von Regierungsentscheidungen und der Sorge um die Zukunft. Daher habe man die Absicht, die Kooperative CERP Rouen zu stärken, und den Ehrgeiz, die Zukunft auf breiterer Basis zu sichern.

In der Sanacorp scheint man einen geeigneten Großhandel in Deutschland zu sehen: beide Großhändler sind Kooperativen bzw. Genossenschaften. CERP deckt etwa 14 Prozent des französischen Marktes ab, hat einen Umsatz von 3,12 Milliarden Euro (2004) und gehört nach eigenen Angaben in Frankreich zu den bedeutendsten Großhändlern und ist in Europa einer der Großen. CERP besitzt 30 Niederlassungen in Frankreich und vier in anderen europäischen Ländern, so z. B. in Belgien.

Die Unterzeichner des Briefes räumen allerdings ein, dass es bei diesem Projekt mehrere Hürden zur überwinden gilt, sowohl technische als auch in der Verwaltung, aber auch politische bis hin zur endgültigen Entscheidung in der Vollversammlung der Genossen. Man wolle daher monatlich über die Entwicklung dieses Projektes informieren.

Da tun sich für den deutschen Großhandelsmarkt viele Fragen auf. Wie wird die Sanacorp darauf reagieren? Nachdem der engere Schulterschluss mit der Anzag oder der Noweda nicht verwirklicht werden konnte – flackert da die Idee des früheren Sanacorp-Chefs Brink auf, einen paneuropäischen Großhandelsverbund von Genossenschaften zu verwirklichen? Die Entwicklung bleibt spannend.