BMW will Jobs schaffen

(lk). Der Deutsche Aktienindex ist mit einem Kursfeuerwerk in das neue Börsenjahr gestartet. Mit einem deutlichen Plus katapultierte sich der Leitindex am vergangenen Dienstag auf den höchsten Stand seit sechs Jahren und sorgte für strahlende Gesichter auf dem Börsenparkett. Händler bemängelten lediglich die geringen Umsätze, welche aber angesichts der zu Wochenbeginn geschlossenen Märkte in Japan und den USA erwartet worden waren.
b DAX-Kurzbericht (1. Kalenderwoche)

Zur Wochenmitte konnte der DAX nochmals zulegen und überwand zeitweise sogar die Marke von 6700 Zählern. Der sinkende Ölpreis sowie positive Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten machten sich bemerkbar. So sanken die Bauausgaben im November nicht so stark wie erwartet und auch der Einkaufsmanagerindex ISM im verarbeitenden Gewerbe wusste zu überzeugen. Leichte Katerstimmung kam erst am Donnerstag auf. Die Börsianer nahmen Gewinn mit und sorgten dafür, dass der DAX seine zuvor eingestrichenen Gewinne teilweise wieder abgeben musste. Zudem ließ sich die amerikanische Notenbank Fed die Möglichkeit einer Erhöhung der Leitzinsen offen und sorgte somit für leicht bedrückte Stimmung. Der DAX gewann bis Donnerstagabend 1,2% auf 6674 Punkte.

Der Vorstandsvorsitzende des Automobilkonzerns BMW , Norbert Reithofer, hat die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bestätigt. Demnach geht das Unternehmen weiterhin von einem Ergebnis vor Steuern von 4 Mrd. Euro aus. Im Vorjahr hatte dieses lediglich bei 3,3 Mrd. Euro gelegen. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf die "Süddeutschen Zeitung" allerdings weiter berichtet, sind in dieser Berechnung Sondereffekte aus dem Verkauf einer Rolls-Royce-Wandelanleihe in Höhe von 375 Mio. Euro enthalten. Wie es weiter hieß, soll auch das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden, was nach Auskunft von Reithofer auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen ist. Dies sei aber nicht im Zusammenhang mit einem Stellenabbau zu sehen, so Reithofer. Nach seiner Einschätzung ist an Personalabbau derzeit nicht zu denken. Vielmehr werden künftig mehr Arbeitnehmer eingestellt.

Der Börsenbetreiber Deutsche Börse AG plant in Zukunft überdurchschnittlich aus eigener Kraft zu wachsen. Dies kündigte der Vorstandschef Reto Francioni in einem Gespräch mit der "Börsen-Zeitung" an. Zwar sehe er das Scheitern der Fusion mit der Mehrländerbörse Euronext N.V. als einen Rückschlag für Europa an, nicht aber für die Deutsche Börse selbst. Gleichzeitig kündigte er an, dass das Unternehmen seine Preisstrategie dazu einsetzen wird, mehr Liquidität an die Börse zu holen. In dieser Beziehung wies er darauf hin, dass die London Stock Exchange in diesem Bereich bereits überholt wurde. Angesprochen auf mögliche Übernahmen äußerte sich Francioni eher skeptisch. Er bevorzuge Kooperationen.

Bayer MaterialScience , ein Tochterunternehmen des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer, hat seine Produktionslinie zur Herstellung von Toluylen-Diisocyanat (TDI)-Produkten in Nordamerika schneller als geplant repariert und seine "Force Majeure"-Erklärung (höhere Gewalt) zur Lieferung von TDI-Produkten in Nordamerika zum 1. Januar 2007 wieder aufgehoben. Das Unternehmen hatte die Erklärung am 26. September des vergangenen Jahres abgegeben, nachdem es zu einer Störung in der Produktionslinie in Bayton, Texas, gekommen war.

Wie das "Handelsblatt" jüngst berichtete, will sich der Pharmakonzern Merck von seiner Generika-Sparte trennen (s. Artikel auf S. 2). Als Verkaufspreis stehen 4 Mrd. Euro im Raum. Als potenzielle Interessenten gelten Finanzinvestoren, deren Interesse sich in Richtung der Pharmabranche verlagert hat. Merck könnte durch einen Verkauf seinen mittlerweile auf ca. 9 Mrd. Euro angewachsenen Schuldenberg deutlich reduzieren..

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