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Friedenspflicht bis Dezember verlängern!
"Apotheken sollen verordnete Medikamente, die nicht verfügbar sind, an Patienten abgeben. Kurios! Heute eine blaue Schachtel und übermorgen eine rote Schachtel, zwar der gleiche Wirkstoff, aber welcher Patient kann auf Dauer den Überblick behalten?", erklärt ein Sprecher der Noweda das Dilemma. In einer Pressemitteilung für die Tagespresse bringt das Unternehmen die Ursache dafür auf den Punkt: Ohne Beachtung der Marktgegebenheiten hat die AOK Rabattverträge zum Nachteil der Patienten abgeschlossen. Die Vertragsregelungen besagen, dass Apotheken bei ärztlichen Verordnungen ein rabattbegünstigtes Arzneimittel abgeben müssen.
Auch wenn ein anderes, nicht rabattbegünstigtes Arzneimittel mit dem gleichen Wirkstoff zur Verfügung steht, darf die Apotheke dieses in der Regel nicht aushändigen. Bis Ende Juni 2007 seien die Regeln zwar noch locker, doch danach drohe das Chaos. Schon heute sei absehbar, dass ab Juli eine ausreichende Versorgung der Patienten nicht möglich sei, meldet der Essener Pharmagroßhandel. Viele der rabattbegünstigten Arzneimittel seien nicht verfügbar; die Bestellungen des Großhandels würden seitens der Hersteller oftmals nur mit einer Quote von bis zu 20% erfüllt. "Im Sinne einer optimalen Versorgung fordern wir von Politik und Krankenkassen schnellstens patientenorientierte Korrekturen der abgeschlossenen Verträge. Weiterhin fordern wir eine Verlängerung der sogenannten Friedenspflicht bis zum Ende des Jahres. Wenn die betroffenen Krankenkassen über einen Funken an Patientenorientierung verfügen, dann sollten sie schnell reagieren", so Wilfried Hollmann, Vorstandsvorsitzender der Noweda..
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