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- AZ 49/2007
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Noch mehr Wettbewerb – und doch gute Aussichten
Die Politik habe die Apotheker konsequent von der Arzneimittelpreisentwicklung unabhängig gemacht, erklärte Wolf und erinnerte an die Abschaffung der Einkaufsrabatte. Diese Entwicklung könnte künftig zu direkten Preisverhandlungen zwischen Krankenkassen und Herstellern, kassenspezifischen Positivlisten oder Aufgaben für Apotheken oder Apothekerverbände nach dem Muster amerikanischer Pharmaceutical Benefit Manager führen, spekulierte Wolf. Dabei müssten die Apotheker "aufpassen wie die Schießhunde", dass es nicht zu Preisverhandlungen auf Apothekenebene komme. Weitere Herausforderungen seien die Strukturkomponente des Arzneimittelmarktes, die asymmetrische Informationsverteilung zwischen Patienten, verschiedenen Ärzten und Apothekern, mangelnde Compliance, die Prävention von Arzneimittelrisiken und die besonderen Versorgungsformen. Um dies zu bewältigen, würden Apotheker als Medikationsmanager gebraucht, weil die Fäden in der Apotheke zusammenliefen. Die Barmer-Hausapothekenverträge seien erst ein Anfang in dieser Richtung. Die Apotheker sollten den Patienten begleiten, wo immer er ist.
Diese Einschätzung stimmte in vieler Hinsicht mit den Ausführungen von Dietz überein. Das Gesundheitsministerium akzeptiere die Rolle der Apotheker als preisneutraler Heilberufler. Dietz dankte den Apothekern für ihre gute tägliche Arbeit, auch im Zusammenhang mit den Rabattverträgen. Die Rolle des Apothekers als freier Heilberufler sei gesichert und ausbaufähig. Die Apotheker könnten weitere Aufgaben übernehmen und Honorare dafür erhalten. Dabei stehe die Dienstleistungsqualität im Vordergrund. So könnten die Apotheker mit großer Zuversicht in die Zukunft sehen.
Schärferer Wettbewerb
Allerdings prognostizierte Dietz, dass sich der Wettbewerb im Gesundheitswesen weiter verschärfen werde. Denn die Krankenkassen müssten sich auf den Gesundheitsfonds einstellen, der sie ab 2009 zu Zusatzbeiträgen zwingt, wenn die Einnahmen aus dem Fonds nicht ausreichen. Bundesweit einheitliche, von der Politik verantwortete Beitragssätze würden die Verschiebebahnhöfe zur Rentenversicherung verhindern und seien damit günstig für die Krankenversicherung insgesamt. Doch wachse der Wettbewerbsdruck auf die einzelnen Kassen und damit auf die Leistungserbringer. Außerdem würden mehr Wahltarife eingeführt, mit denen einzelne Leistungen versichert werden können. So entstehe ein Systemwettbewerb zwischen dem Einzel- und dem Kollektivvertragssystem. Weitere Berichte über die Mitgliederversammlung finden Sie in der nächsten DAZ. .
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