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Psoriasis-Therapie

Chronisch, aber behandelbar

Mit einer Prävalenz von etwa zwei Prozent zählt die Psoriasis zu den häufigen chronischen Erkrankungen. Prof. Dr. Dietrich Abeck, München, gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Therapieoptionen gemäß den aktuellen Leitlinien.

Bei der Psoriasis handelt es sich um eine T-zellvermittelte Immundermatose, die auf dem Boden einer genetischen Prädisposition durch verschiedene Triggerfaktoren, insbesondere Traumen und Infektionen (z. B. durch Streptokokken), aber auch Stress und Arzneistoffe (z. B. Betablocker, Lithium) klinisch manifest wird. Obwohl es sich um keine lebensbedrohliche Erkrankung handelt, ist die psychosoziale Belastung für die Patienten wegen der auffälligen Hautsymptome sehr hoch.

Die Manifestation der Erkrankung ist sehr vielgestaltig. Zwar fallen meistens zunächst die scharf begrenzten, erythematösen Plaques mit weißlichen Schuppen im Bereich der Streckseiten der Extremitäten ins Auge; die Hautveränderungen können jedoch ebenso im Bereich des Gesichtes, des behaarten Kopfes und am Rumpf auftreten. Auch eine Gelenkbeteiligung, die dann als Psoriasis-Arthritis bezeichnet wird, ist möglich und mit einer Prävalenz zwischen 5 und 8 Prozent (in manchen Studien sogar bis zu 25 Prozent) auch gar nicht selten.

Basistherapie ist unerlässlich

Nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft spielt bei der topischen Psoriasis-Behandlung vor allem die zweimal täglich angewandte Feuchtigkeits-unterstützende Basistherapie eine wichtige Rolle. Zum Feuchthalten der betroffenen Stellen eignen sich vor allem Harnstoff und Glycerin, wobei Konzentrationen um 5 Prozent als optimal gelten. Zur topischen Keratolyse werden Salicylsäure (5-10%ig), Harnstoff (10%ig) und Milchsäure (5-10%ig) empfohlen. Bei Kindern darf Salicylsäure nicht großflächig angewendet werden.

Mit Dithranol monatelange Abheilung möglich

Abeck hob besonders hervor, dass mit Dithranol (Cignolin, z. B. in Micanol® -Creme) eine Abheilung der psoriatrischen Plaques erreicht werden kann, die über mehrere Monate anhält. Diese Therapie hat allerdings den Nachteil, dass es zu einer Schwarzfärbung der Haut und ggf. der Bekleidung kommt, auch Hautirritationen können auftreten.

Biologika bei schwerer Ausprägung

Etwa 90 Prozent der Erkrankungsfälle sprechen auf eine topische Therapie an. Bei mittelschwerer und schwerer Psoriasis ist diese jedoch nicht ausreichend, sodass eine systemische Therapie (z. B. mit Methotrexat, Ciclosporin, Fumaraten) notwendig wird. Methotrexat gilt als gut wirksames Standard-Therapeutikum und ist die erste Wahl bei Nagel-Psoriasis.

Auch die Biologika Efalizumab (Raptiva®), Infliximab (Remicade®) und Etanercept (Enbrel®) sind zur systemischen Psoriasis-Behandlung zugelassen, allerdings erst dann, wenn alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind und nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben.

Zusammenfassend hob Abeck hervor, dass eine erfolgreiche Behandlung der Psoriasis, ganz gleich mit welcher Therapieform, stets eine aktive Mitarbeit des Patienten erfordert, da für den Behandlungserfolg sowohl bei topischen als auch systemischen Therapien eine kontinuierliche Anwendung notwendig ist.

cb
Psoriasis-Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: www.uni-duesseldorf.de/AWMF/, Leitline Nr. 013/001

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