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- DAZ 19/2007
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Aus Kammern und Verbänden
Hessen
Parlamentarischer Abend der Apotheker
Auf einem Parlamentarischen Abend konnten die Landesapothekerkammer Hessen und der Hessische Apothekerverband (HAV) zahlreiche Abgeordnete aller Fraktionen des Hessischen Landtags begrüßen. Gerd Krämer, Staatssekretär im Sozialministerium, sprach zur aktuellen gesundheitspolitischen Lage.
Krämer meinte, dass es den Apothekervertretern gelungen sei, die schärfsten Bedrohungen durch das GKV-WSG abzuwenden. Das bedeute jedoch nicht, dass die Apotheker in Zukunft vor weiteren Herausforderungen gefeit seien. Diese müssen nicht immer politisch bedingt sein, sondern können aus der Entwicklung des Marktes kommen, wie die jüngsten Aktivitäten eines Großhandelskonzerns zeigen. Krämer betonte, dass die Hessische Landesregierung das Beibehalten der mittelständischen Strukturen im Apothekenwesen begrüße, ließ jedoch erkennen, dass auch hier mit einem zunehmenden Wettbewerb zu rechnen sei. Die Apotheken seien gut beraten, auf Individualität und Kompetenz zu setzen.
Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, ging auf die diversen Rabattverträge und die Lieferengpässe der Arzneimittel ein. Sie legte dar, dass man sich im Interesse einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung nicht auf Experimente und halbfertige Lösungen einlassen könne. Zudem warb sie für die Kampagne "Vertraulichkeit in der Beratung".
Der HAV-Vorsitzende Dr. Peter Homann betonte, dass der HAV zwar bereit sei, an einer reibungslosen Umsetzung der Rabattverträge mitzuwirken, jedoch nicht die Hausaufgaben der anderen Vertragspartner zu erledigen. Als kritisch und gefährlich stufte er den unbegrenzten Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ein. Er appellierte an die Landesregierung, sich der Initiative zum Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln anzuschließen und über den Bundesrat entsprechend tätig zu werden. Homann begrüßte es, dass die FDP-Fraktion im Hessischen Landtag einen Antrag auf den Weg gebracht hat, den Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel zu senken.
Gegen Kettenapotheken
Homann warnte alle, die darauf setzen, dass die EU das in Deutschland bestehende Fremdbesitzverbot kippen werde. Dies seien Prognosen kapitalkräftiger Filialistenketten, die sich im Apothekenmarkt breit machen wollen. Homann forderte die Parlamentarier auf, der inhabergeführten, freien und selbstständigen Apotheke weiterhin die notwendige Unterstützung zu geben und allen kapitalorientierten Vertriebsorganisationen eine Absage zu erteilen.
Quelle: Pressemitteilung des HAV
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