DAZ aktuell

Expertenkonferenz

Zukunftsthema: die individualisierte Arzneimitteltherapie

BONN (ks). "Die individualisierte Arzneimitteltherapie ist das Thema der Zukunft" – dies betonte der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Klaus Theo Schröder, am 11. Juni im Vorfeld einer zweitägigen Expertenkonferenz zu Arzneimittelinnovationen in Bonn. Zwei Tage diskutierten rund 200 Fachleute aus der pharmazeutischen Forschung, Produktion, Zulassung und Kontrolle über die Möglichkeiten und Grenzen der individualisierten Arzneimitteltherapie.

Die Tagung, die im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft stattfand, wurde vom Bundesgesundheitsministerium, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und der Europäischen Kommission gemeinsam veranstaltet. Schröder betonte bei der Eröffnung der Konferenz, dass es Ziel der individualisierten Arzneimitteltherapie sei, "Arzneimittel für einzelne Patienten oder Patientengruppen zu etablieren und damit neue, bessere Therapiemöglichkeiten zu schaffen bzw. bestehende Therapiemöglichkeiten zu optimieren". Neben einer besseren Verträglichkeit solle die Wirksamkeit und Sicherheit der Arzneimitteltherapie erhöht und zugleich ein Beitrag zum effektiveren Einsatz der Mittel im Gesundheitswesen geleistet werden. Dieser Ansatz stelle aber auch die Zulassungsbehörden vor neue Herausforderungen. In diesem Zusammenhang merkte Schröder an, dass die Umwandlung des BfArM in eine Deutsche Agentur für Arzneimittel und Medizinprodukte (DAMA) vorangehe. Das Gesetzgebungsverfahren sei nicht ins Stocken geraten, sondern nehme seinen typischen Verlauf. Zurzeit würden Änderungen geprüft – mit dem nächsten Haushaltsjahr solle die DAMA arbeitsfähig werden, so der Staatssekretär. Der Staatssekretär hob zudem die Bedeutung der Pharmainnovation aus Sicht der Politik hervor. In erster Linie gehe es um Fortschritte für die Patienten. Für viele Krankheiten gebe es immer noch keine oder zumindest keine kausale Therapie, z. B. für Altersdemenz oder HIV/AIDS. "Es genügt aber nicht, neue, innovative Arzneimittel zu entwickeln. Sie müssen für den Patienten auch praktisch verfügbar und zugänglich sein". In Deutschland sei dies unproblematisch. Studien zeigten, "dass neue und innovative Arzneimittel in Deutschland den Versicherten so schnell wie in kaum einem anderen Land der Welt zur Verfügung stehen", so Schröder.

Ziel der Veranstaltung war, Netzwerke zwischen den Teilnehmern zu etablieren und tragfähige Konzepte für die zukünftige Gestaltung der pharmazeutischen Forschung und Produktion innerhalb der EU zu entwickeln. Dafür sollten unterschiedliche Interessensvertreter zusammengeführt werden.

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