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GKV-Finanzentwicklung

Kassen schreiben schwarze Zahlen

BERLIN (ks). Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) hat in den ersten drei Quartalen 2007 einen Überschuss von rund 173 Mio. Euro erzielt. Vor allem die AOKen konnten ein günstiges Finanzergebnis erreichen – nicht zuletzt dank ihrer Beitragsanhebungen zu Jahresbeginn. Im Bundesgesundheitsministerium (BMG) rechnet man damit, dass die GKV das Gesamtjahr zum vierten Mal in Folge mit einem Plus abschließen wird.

Wie das BMG am 3. Dezember bekannt gab, beliefen sich die Einnahmen der gesetzlichen Kassen in den Monaten Januar bis September 2007 auf 113,6 Mrd. Euro (+ 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Diesen standen Ausgaben von 113,4 Mrd. Euro gegenüber (+ 3,5 Prozent). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatten die Kassen noch ein Defizit von rd. 0,3 Mrd. Euro verbucht, zum Jahresende aber dennoch einen Überschuss von 1,63 Mrd. Euro erzielt.

Dass das Plus im letzten Quartal 2007 noch wachsen wird, ist anzunehmen: So ist der GKV erst im November die zweite Tranche des pauschalen Bundeszuschusses von 2,5 Mrd. Euro zugeflossen. Außerdem wird ein Großteil der Beiträge aus Einmalzahlungen (Weihnachtsgeld) im 4. Quartal anfallen. Mit steigenden Überschüssen wachsen auch die Chancen, dass bis Ende 2008 die letzten Kassen ihre Schulden abgebaut haben und somit 2009 unbelastet in den Gesundheitsfonds starten können. Vor allem das AOK-System hat seinen Überschuss von 610 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2007 nötig, um seinen verschuldeten Mitgliedskassen im kommenden Jahr unter die Arme greifen zu können.

Arzneimittelausgaben im Blick

Die Ausgabenentwicklung ist in den einzelnen Leistungsbereichen unterschiedlich verlaufen. So stiegen die Ausgaben für Arzneimittel mit + 6,2 Prozent (ohne Impfkosten) recht kräftig – mit rund 18 Prozent an den GKV-Gesamtausgaben machen Arzneimittel den zweitgrößten Kostenblock aus. Nur in den Bereichen Soziale Dienste/Prävention (inklusive Schutzimpfungen) und häusliche Krankenpflege wuchsen die Ausgaben mit + 55,5 bzw. + 9,9 Prozent noch stärker; bei den Früherkennungsmaßnahmen lag das Plus ebenfalls bei 6,2 Prozent. Doch anders als bei Medikamenten, sieht das BMG den Anstieg in diesen ohnehin wenig kostenintensiven Bereichen positiv. Dass das Plus bei den Arzneimitteln zum Teil auf die Anhebung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2007 zurückzuführen ist, ist auch dem Ministerium klar; zu Netto-Preisen lag der Anstieg bei lediglich 3,5 Prozent. Dennoch behält es diesen Ausgabenblock genau im Blick – zumal aktuelle Daten der ABDA im Oktober eine "deutliche Ausgabenbeschleunigung" zeigten und patentgeschützte Arzneimittel zweistellige Zuwächse verzeichneten. Nötig sei es daher, die Möglichkeiten zur Kosten-Nutzen-Bewertung zu nutzen, Rabattverhandlungen zu intensivieren und überflüssige Arzneimittelverordnungen zu vermeiden, hieß es aus dem BMG.

Mehr Geld für Ärzte

Das meiste Geld – nämlich fast 34 Prozent der GKV-Gesamtausgaben – floss in die Krankenhäuser. Der Ausgabenanstieg war hier allerdings mit + 0,8 Prozent vergleichsweise moderat. Aufgefangen wurde er sicherlich auch durch die gestiegenen Ausgaben für die häusliche Krankenpflege und Maßnahmen der Integrierten Versorgung. Die Ausgaben für die ambulante ärztliche Behandlung (15 Prozent der GKV-Gesamtausgaben) wuchsen um 3,3 Prozent – dies ist der höchste Anstieg, der in diesem Leistungsbereich seit 1994 zu verzeichnen war. Das BMG versteht ihn unter anderem als Indiz für eine bessere Honorarsituation der Ärzte in den neuen Bundesländern. Die Verwaltungskosten der Krankenkassen stiegen um 1,5 Prozent – dabei waren allerdings deutlich überproportionale Zuwächse bei den Betriebskrankenkassen und der Knappschaft-Bahn-See zu beobachten.

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