Wirtschaft

Sanofi-Aventis forscht niederländisch

(lk). Der Start in das neue Jahr ist den europäischen Finanzmärkten nicht geglückt. Der Leitindex Euro Stoxx 50 gab bis Donnerstagabend 1,2% auf 4333 Zähler ab. Insbesondere schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA hatten die Aktienkurse auf Talfahrt geschickt. So war der ISM-Einkaufsmanagerindex deutlich schlechter ausgefallen als erwartet und unter die Expansionsschwelle gerutscht. So niedrig stand der Index zuletzt vor etwas weniger als fünf Jahren.

Auch der anhaltend hohe Ölpreis setzte die Märkte zusätzlich unter Druck. "Aller Anfang ist schwer, auch der Start in ein neues Jahr", versuchte ein Händler Mut zu machen, schaffte dies aber angesichts einer ganzen Reihe nicht gerade positiver Nachrichten nur bedingt. In den kommenden Tagen jedenfalls sollten die Anleger auf der Hut sein. Größere Kursausbrüche nach oben sind zunächst erstmal nicht zu erwarten.

Im Blickpunkt standen auch zu Jahresbeginn einmal mehr die Aktien der großen Mineralölkonzerne. Neben dem weiter anziehenden Ölpreis sorgten vereinzelt auch Unternehmensmeldungen für einen Anstieg der Aktienkurse. So gab BP bekannt, dass der Steuerstreit mit dem amerikanischen Bundesstaat Alaska beigelegt wurde. Von Royal Dutch Shell wurde bekannt, dass der Konzern in Verhandlungen mit T-Systems, EDS und AT&T steht. Grund ist eine geplante Auslagerung eines Teils der IT von Shell. Dieser Schritt ist Teil eines Programms, mit dem Shell jährlich 500 Mio. Dollar Kosten sparen will.

Der britische Elektro-Einzelhändler DSG International hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Demnach erwartet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2007 einen deutlich unter den Markterwartungen liegenden Vorsteuergewinn von 40 bis 50 Mio. Pfund. Begründet wurde dies mit dem schlechter als prognostizierten Weihnachtsgeschäft und einem vorsichtigeren Ausblick. Im Anschluss an die Meldung ging es für die Aktien von DSG um mehr als 20% nach unten.

Auch für den Einzelhändler Next , der vor allem Möbel und Bekleidung verkauft, startete das neue Jahr nicht sonderlich erfolgreich. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ging der Umsatz um rund 3,2% zurück. Für die Zukunft gibt sich Next alles andere als zuversichtlich. Für das laufende Jahr wurde ein sehr vorsichtiger Ausblick gegeben und auch für das Jahr 2009 rechnet das Unternehmen eher mit einem Erlösrückgang.

Der französisch-deutsche Pharmakonzern Sanofi-Aventis hat mit dem niederländischen Biotechnologie-Unternehmen Crucell N.V. eine exklusive Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung geschlossen. Demnach übernimmt die Konzernsparte Sanofi Pasteur im Rahmen des Abkommens die Rechte an dem von Crucell entwickelten monoklonalen Antikörper gegen Tollwut. Dieser soll zur Nachbehandlung bei Tollwuterkrankungen eingesetzt werden. Crucell übernimmt die Verantwortung für die weiteren Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. In ersten Tests haben die Antikörper sich als besser geeignet herausgestellt als herkömmliche Immunoglobin-Präparate.

Wie die italienische Zeitung "MF" in der vergangenen Woche berichtete, will der französische Kosmetikkonzern L´Oreal beim Modekonzern Armani einsteigen. Wie es weiter hieß, soll der Designer Giorgio Armani dennoch die operative Führung des Unternehmens behalten. Armani ist nach Einschätzung von Experten ca. 3,5 bis 5 Mrd. Euro wert.

Das "Serious Fraud Office" (SFO) hat die beiden britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline und AstraZeneca dazu aufgefordert Dokumente zu übergeben, die in Zusammenhang stehen mit einem möglichen Fall von Bestechung. Dabei geht es im speziellen um einen Bruch von Sanktionen gegen den ehemaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein. Sowohl GlaxoSmithKline als auch AstraZeneca beteuern, nichts mit den Vorwürfen zu tun zu haben und haben ihre Kooperation bei der Untersuchung signalisiert.

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