Merck bleibt interessant

b Analysen (36. Kalenderwoche)

Die Analysten der Citigroup stufen die Aktie des Versicherungskonzerns Allianz unverändert mit "buy" ein, erhöhen aber das Kursziel von 138 auf 142 Euro. Um dem Verkauf der Dresdner Bank Rechnung zu tragen, ist das Bewertungsmodell angepasst worden. Aufgrund des vermutlich geringen Tempos der Commerzbank bei Kosteneinsparungen und den Restrukturierungskosten kommt es in 2009 zu einer Verwässerung des Ergebnisses. In 2010 sollte die Transaktion sich neutral auswirken und in 2011 sowie 2012 positive Beiträge von 2 bis 4% bringen. Die EPS-Schätzung für 2009 ist von 16,23 auf 15,46 Euro gesenkt worden. Die lediglich gedämpfte Kursreaktion ist dem Umstand geschuldet, dass der Deal bereits vorher bekannt gewesen ist und die Auswirkungen auf den Gewinn je Aktie begrenzt sind. Positive Implikationen werden sich sowohl unter finanziellen, strategischen sowie aus auf das Sentiment bezogenen Aspekten ergeben. Die Allianz ist lediglich sechs Monate an die Commerzbank-Aktien gebunden. Es ist nicht notwendig, einen Anteil zu behalten, um den Vertrieb sicherzustellen. Dies verschafft dem Unternehmen eine Menge Flexibilität. Zudem hat sich die Allianz eine bessere Distribution für die Leben-Sparte und die Vermögensverwaltung gesichert. Nicht zuletzt kann sich die Allianz nun wieder stärker dem Kerngeschäft zuwenden. Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten der Citigroup für die Aktie der Allianz bei ihrer Kaufempfehlung.

J.P. Morgan Securities: Merck "overweight"

Die Analysten von J.P. Morgan Securities bewerten den Anteilschein des Pharmaunternehmens Merck unverändert mit "overweight". Seit Mitte des Jahres hat der Aktienkurs von Merck wegen Bedenken hinsichtlich des Fortschritts von "Erbitux" und der potenziellen wirtschaftlichen Belastungen für das Flüssigkristall-Geschäft unter Druck gestanden. Die neuesten Daten für den LCD-Markt werden in der Tat eine dramatische Verlangsamung des Wachstums anzeigen. Die Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro bietet jedoch einen wichtigen Ausgleich, sodass der negative Effekt auf die Prognosen mehr als ausgeglichen wird. Nach einem Wachstumsrückgang von "Erbitux" und des LCD-Geschäfts in den kommenden Quartalen ist im Laufe des nächsten Jahres mit der Rückkehr einer starken Wachstumsdynamik zu rechnen. Die EPS-Prognose von J.P. Morgan Securities für die Jahre 2008 und 2009 wird von 6,16 Euro auf 6,21 Euro und von 6,65 Euro auf 6,83 Euro angehoben, woraus sich ein KGV von 12,5 und 11,4 ermitteln lässt. Im vergangenen Jahr hat Merck ein EPS von 5,21 Euro erzielt, woraus sich ein KGV von 14,9 ergibt. Das Kursziel der Aktie sehen die Experten unverändert bei 100 Euro. Auf dieser Grundlage lautet das Rating der Analysten von J.P. Morgan Securities für das Wertpapier von Merck weiterhin "overweight".

Rating für Commerzbank erhöht

Die Analysten der Nord LB erhöhen ihr Rating für die Aktien der Commerzbank von zuvor "halten" auf jetzt "kaufen". Die Commerzbank erhält den Zuschlag für die Übernahme der Dresdner Bank. Die Eckdaten der Übereinkunft liegen im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen. Der Kaufpreis beträgt insgesamt 8,8 Mrd. Euro. Zusätzlich setzt die Commerzbank 975 Mio. Euro zur Absicherung von Risikopositionen der Dresdner ein, die bei Nichtausnutzung im Jahr 2018 der Allianz zufallen werden. Die Finanzierung der Transaktion erfolgt neben der Ausgabe neuer Aktien im Wert von 8,1 Mrd. Euro auch über den Transfer der Fondstochter cominvest zur Allianz. Die Übernahme erfolgt in zwei Schritten. Bis spätestens Anfang 2009 soll die Commerzbank über 60,2% der Anteile der Dresdner Bank verfügen. Eine außerordentliche Hauptversammlung im Februar 2009 soll dann den Weg für eine Kapitalerhöhung und den abschließenden Aktientausch freimachen, der für das zweite Halbjahr 2009 vorgesehen ist. Dabei stockt die Commerzbank ihren Anteil an der Dresdner Bank auf 100% auf. Im Gegenzug erhält die Allianz Commerzbank-Aktien im Gegenwert von ca. 3,15 Mrd. Euro, wodurch ihre Beteiligung an der Commerzbank auf knapp unter 30% zunehmen wird. Das fusionierte Institut soll anfangs 67.000 Mitarbeiter haben, von denen 9000 bis 2012 eingespart werden sollen. Beim Filialnetz ist eine Reduzierung von zunächst 1540 auf 1200 Einheiten vorgesehen. Den Barwert der Synergien setzt das Management mit fünf Mrd. Euro an. Dem werden erwartete Restrukturierungskosten in Höhe von 2 Mrd. Euro gegenüberstehen. Diese sollen vollständig in 2009 verbucht werden. Ab 2011 rechnen die Experten mit einem positiven Beitrag zum Gewinn je Aktie aus der Transaktion. Die Commerzbank steigt mit der Übernahme zum zweiten nationalen Champion hinter der Deutschen Bank auf. Die Aufstellung auf dem Heimatmarkt wird deutlich verbreitert. Damit wird auch die Basis für eine weitere Expansion in ausländische Wachstumsmärkte gelegt. Die Umsetzungsrisiken bei Fusionen dürften zwar nicht unterschätzt werden, doch werden die eindeutige Zielrichtung und klare Verteilung der Führungsrolle wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Zusammenschluss darstellen. Der deutliche Kursrutsch nach der Fusionsbekanntgabe erscheint übertrieben. Die Analysten der Nord LB erhöhen ihr Rating für die Aktien der Commerzbank von zuvor "halten" auf jetzt "kaufen"..

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.