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- AZ 39/2008
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DAX auf Kurs Richtung 5800 Punkte
"Erst wenn die Flut zurückgeht, zeigt sich, wer nackt geschwommen ist" – ein Zitat von US-Milliardär Warren Buffet. Nun herrscht Ebbe an den Finanzmärkten. Und es sind interessanterweise gerade die ansonsten so adrett gekleideten Herrschaften, die sich jetzt die Blöße geben. Inzwischen mussten bereits drei der fünf größten US-Investmentgesellschaften die Segel streichen. Auch die American International Group (AIG), einst die größte Versicherungsgesellschaft der Welt, war nur noch durch eine staatliche Intervention aufzufangen. "Wenn es Firmen wie Lehman und AIG an den Kragen geht, ist nichts mehr sicher", so ein Händler. Insbesondere unter den kleineren Instituten dürfte es daher wohl noch zahlreiche Opfer geben. Das rief die amerikanische Notenbank (FED) auf den Plan. Von ihr erhoffte man sich in dieser kritischen Situation billigeres Geld. Aber: Die Herrschaften um FED-Chef Bernanke widerstanden diesmal der Versuchung, den Börsianern nach dem Mund zu reden. Zur Begründung führte die FED an, dass für sie die Sorge um die Inflation ebenso schwer wiegt wie die Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftslage. Die Aktien honorierten dies mit einer kleinen Verschnaufpause, um danach wieder zusammenzuklappen. Für einen groß angelegten Einstieg ist derzeit kaum ein Investor zu gewinnen.
Die Perspektive der Analysten
Mit dem Bruch der 6000er Marke beim DAX verabschiedeten sich auch die Optimisten aus dem Markt. Nach dem Lehman-Zusammenbruch scheint es den Analysten zudem an berechenbaren Parametern zu mangeln. Kurzum: Die Stunde der Charttechniker ist angebrochen. Pessimisten fürchten nun Rückschläge bis auf rund 5200 Punkte. Dazu gehören auch die Experten der Postbank. Sie sehen den DAX bei ca. 5500 Punkten. Analysten der WGZ-Bank fürchten den schwachen Euro. Sie rechnen damit, dass amerikanische Anleger ihre Aktienbestände in Europa aus Furcht vor Währungs-verlusten reduzieren und damit eine Verkaufswelle auslösen könnten. Unter diesen Umständen kalkulieren sie mit einem Rückschlag bis auf 5650 DAX-Punkte. Da nimmt die LBBW-Bank mit ihrer 5800-Punkte-Prognose noch eine vergleichsweise optimistische Haltung ein.
Aktien im Fokus
Ein Teil der Ernte wurde bereits wohlweislich eingebracht. Für den Rest gilt: Augen zu und durch. Auffällig ist die relative Stärke bei Bayer einerseits, sowie die schwache Form bei Commerzbank und ThyssenKrupp auf der anderen Seite. Das Bankenbündnis von Commerzbank und Dresdner Bank kam zur Unzeit und findet derzeit keine Zustimmung. Als zweitgrößte Bank Deutschlands ist die Commerzbank aber stark unterbewertet. ThyssenKrupp ist ein schwankungsfreudiger Zykliker. Sein Comeback hängt an den Rohstoffpreisen.
DAX am 17. September (17.00 h): 5893 Punkte..
Aktiezum KursTipp vomKurs aktuellVeränderung in %StrategieInfinion 5,446.8. 6,10+ 12%Verkauft 27.8.SAP 34,4017.07. 38,07+ 11%Verkauft 27.8.Lufthansa 14,159.7. 15,45+ 9%Verkauft 3.9.Daimler 39,1517.07. 42,05+ 7%Verkauft 3.9.Commerzbank 18,852.7. 14,30– 24%Halten Allianz 108,802.7. 100,30– 7% Limit 119 EuroAdidas 38,802.7. 37,30– 4%Limit 42,70TUI 14,709.7. 12,00– 11%Halten BASF 40,5517.07. 35,20– 18%Halten ThyssenKrupp 33,7023.07. 25,60– 24%Halten Bayer 55,446.8. 56,34+ 2%Halten zum Vergleich: DAX seit 2. 7.6305,00 5893,00– 7%
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