E.on will hoch hinaus

(lk). Am Frankfurter Aktienmarkt gab es in der zurückliegenden Woche ein Spektakel zu bestaunen, an dass sich viele Aktionäre gar nicht mehr erinnern können, bzw. von dem die meisten annahmen, dass es so bald nicht wieder geschieht. Der Deutsche Aktienindex hat ein regelrechtes Kursfeuerwerk abgebrannt und kletterte um 13% auf 4665 Punkte.
b Kurzbericht DAX (48. Kalenderwoche)

Insbesondere die Nachricht aus den USA, dass die dortige Regierung die schwer angeschlagene Citigroup mit 300 Mrd. Dollar unterstützen und sie somit vor dem totalen Kollaps bewahren möchte, sorgte nicht nur in Übersee, sondern auch hierzulande für eine starke Nachfrage auf dem Aktienmarkt. Auch die Entscheidung der US-Notenbank Fed, ein weiteres Hilfspaket zu schnüren, damit der derzeit quasi zum Stillstand gekommene Kreditmarkt, insbesondere für Hausbaudarlehen, wieder in Gang kommt, sorgte für Zuversicht unter den Börsianern. Letzten Endes stützten Händler und Anleger ihre ganze Hoffnung auf einen Erfolg der angelaufenen Konjunkturprogramme. Sollte ein solcher nicht absehbar sein, dürften die Märkte bald die nächsten Nackenschläge hinnehmen.

  • Trotz der allgemein guten Stimmung auf dem Börsenparkett in der vergangenen Woche gerieten die Stammaktien des Automobilkonzerns Volkswagen zwischenzeitlich deutlich unter Druck und mussten fast 10% abgeben. Großen Anteil an diesem Rückgang hatte die Neugewichtung der MSCI-Aktienindizes zum 25. November, nach denen die VW-Aktie deutlich an Gewicht verliert. Die Angst einiger Anleger, dass die VW-Aktie völlig aus dem DAX fliegen könnte, halten Händler allerdings vorerst für unbegründet.
  • Die Übernahme des Automobilzulieferers Continental durch die Schaeffler-Gruppe ist offenbar nicht in Gefahr. Wie das "Handelsblatt" berichtete, wolle Schaeffler trotz größer werdender Schwierigkeiten an der Übernahme festhalten. So ist JP Morgan mit der Restrukturierung ihres Kreditpaketes beauftragt worden, damit das Bankenkonsortium die notwendige Schuldenlast in Höhe von 16 Mrd. Euro besser schultern kann. Das sorgt aber bei Experten für anhaltende Ungewissheit, ob die Übernahme tatsächlich erfolgreich durchgezogen wird.
  • Der Energieversorger E.on hält an seinen Plänen zum Bau neuer Kraftwerke fest und trotzt damit der gegenwärtigen Krise an den internationalen Finanzmärkten. Der Vorstandsvorsitzende des Konzerns Wulf Bernotat betonte, dass das Unternehmen nicht von dem 63 Mrd. Euro schweren Investitionsprogramm bis 2010 abrücken will. Zwar werden alle Projekte gründlich auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft, allerdings will E.on mit seinen Investitionen eine Vorreiterrolle einnehmen und einen signifikanten Beitrag dazu leisten, Konjunktur und Beschäftigung zu stabilisieren. In Europa sollen insgesamt 20 neue Kraftwerke entstehen, davon fünf in Deutschland. Dadurch sollen allein hierzulande 15.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
  • Der Industriekonzern Siemens hat einen Großauftrag mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 200 Mio. Euro aus Dubai erhalten. Die Dubai Electricity and Water Authority hat Siemens Energy mit dem Ausbau des Stromversorgungsnetzes in Dubai beauftragt. Bereits in 26 Monaten soll das Projekt abgeschlossen sein..

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