Wirtschaft

Süßes verkauft sich gut

(lk). Die europäischen Finanzmärkte haben sich in der vergangenen Woche gut entwickelt. Hatten zunächst schwache Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten für eine dementsprechend mäßige Performance an der amerikanischen Wall Street gesorgt, war es dann die Hoffnung auf eine Leitzinssenkung durch die amerikanische Notenbank, die die Kurse nach oben trieb.

Letztendlich wurde aus der Hoffnung Realität und die Fed senkte den Zinssatz auf 0,0 bis 0,25%. "Die Entscheidung der amerikanischen Notenbank gibt Anlass zur Hoffnung auf eine Wende, allerdings bedarf es noch einiger weiterer Entscheidungen, um diese auch tatsächlich herbeizuführen", so ein Analyst. Für den Euro Stoxx 50 ging es zunächst um 1,4% auf 2452 Punkte nach oben.

Für 48.000 Angestellte des italienischen Automobilherstellers Fiat beginnen die Weihnachtsferien in diesem Jahr etwas früher. Der Konzern hat als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise einen Produktionsstopp bis zum 12. Januar 2009 verhängt, von dem fast alle Fabriken des Unternehmens in Italien betroffen sind. Im November hatte Fiat bekanntgeben müssen, dass die Verkaufszahlen um satte 29,5% eingebrochen und somit auf den tiefsten Stand seit mehr als 15 Jahren gefallen sind. Für das kommende Jahr rechnet der Fiat-Vorstandsvorsitzende Sergio Machionne mit dem schlimmsten. Unter anderem ist ein Gewinnrückgang um 85% zu befürchten. Erst vor Kurzem hatte Marchionne mitgeteilt, dass Fiat 5,5 bis 6 Millionen Fahrzeuge im Jahr produzieren muss, um im Massengeschäft überleben zu können. Zudem heizte er Fusionsgerüchte an. Seiner Meinung nach können nur sechs Autokonzerne weltweit die Krise meistern und Fiat sei zu klein, um allein überleben zu können. Wer künftig eventuell als Partner der Italiener fungieren könnte, darüber ließ sich Marchionne allerdings nicht aus.

Der britische Süßwarenhersteller Cadbury will sein Getränkegeschäft in Australien verkaufen. Wie Analysten mitteilten, beläuft sich der Wert des Segments auf ca. 600 Mio. Pfund. Zudem sei eine Trennung vom restlichen Süßigkeitengeschäft bereits weit gediehen. Ansonsten äußerte sich Cadbury-Chef Todd Stitzer äußerst zufrieden über den bisherigen Geschäftsverlauf in diesem Jahr. Wie Stitzer mitteilte, wird das Unternehmen den Umsatz in diesem Jahr am oberen Ende der mittelfristigen Spanne von 4 bis 6% steigern. Zudem soll die Profitabilität auch im kommenden Jahr gesteigert werden, aller weltwirtschaftlichen Krisen zum Trotz.

Massive Verluste setzte es in der zurückliegenden Woche zwischenzeitlich für die Aktien der französischen Großbank BNP Paribas Ein Gericht in Brüssel hatte der belgischen und der niederländischen Regierung für deren Zerschlagungsplan für den Finanzkonzern Fortis und die Pläne zum Verkauf von Teilen an BNP Paribas einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS will weitere Synergien erzielen, insbesondere durch eine schlankere Konzernstruktur. So soll das Geschäft mit Militärflugzeugen unter dem Namen Airbus Military in den Flugzeugbauer Airbus integriert werden, um Synergien mit anderen Airbus-Einheiten zu stärken.

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