ADEXA Info

Ausstellung zur Zerschlagung der freien Gewerkschaften

Am 2. Mai 1933 stürmte und besetzte die SA alle wichtigen Gewerkschaftsgebäude in Deutschland. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten das Vermögen der Gewerkschaften und brachten ihre Funkti

Mit der Gewerkschaftsbewegung war ein wesentlicher Teil der politischen Opposition frühzeitig ausgeschaltet. Die eindrücklichen Fotos der Ausstellung " … gerade Dich, Arbeiter, wollen wir" erinnern an die Opfer und Widerständler und können das Bewusstsein für heutige rechtsradikale und antidemokratische Tendenzen schärfen. Denn der Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft wird leider oft zu wenig wahrgenommen – oder man schaut weg. Deshalb möchte ich die Ausstellung allen Lesern des ADEXA-Info empfehlen.

Die Ausstellung war schon in Dortmund, Leipzig, Stuttgart und Berlin zu sehen und läuft derzeit in Frankfurt a. M. (bis 18. 5.); nächste Stationen sind: Dresden und Mühlhausen in Thüringen (2. bis 9. 5.), Chemnitz (13. bis 23. 5.), Zwickau (26. 5. bis 7. 6.), Düsseldorf (6. bis 16. 5.), Bochum (19. 5. bis 12. 6.), Jena (26. 5. bis 10. 6.), Heilbronn (2. bis 20. 6.), Wuppertal (ab 13. 6.). Weitere Städte folgen.

Birgit Engelmann, PI
ADEXA Gesamtvorstand

 

KOMMENTAR

Arbeitgeber provozieren Abwanderung


Der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) scheint angesichts seiner aktuellen Tarifforderungen völlig das Maß verloren zu haben. Hier die wichtigsten Auszüge aus dem geplanten ADA-Gruselkabinett:
  • Die Zulagen für Nachtarbeit sollen komplett gestrichen werden,

  • Der Urlaubsanspruch soll für alle Mitarbeiter auf 30 Tage reduziert werden (von jetzt 31 bzw. 34 Tagen)

  • Rückzahlungsverpflichtung für die Sonderzahlung, wenn Mitarbeiter – auch bei arbeitgeberseitiger Kündigung – bis Ende März ausscheiden.

  • Verpflichtung zur Fortbildung bei gleichzeitiger Übernahme aller damit verbundenen Kosten durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

  • Arbeitgeber sollen die Möglichkeit bekommen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gehalt zurückzustufen.

All das sprengt das Maß der Zumutbarkeit. Von einer "normalen" Verhandlungsbasis kann daher nicht die Rede sein. Denn der ADA erwägt ganz offensichtlich nicht die geringste Anerkennung der ohnehin schon strapazierten Angestellten in den Apotheken.
Wie soll unter diesen Bedingungen die viel gepriesene Präsenzapotheke mit dem gern postulierten besonders guten Beratungsangebot funktionieren? Dazu sind hoch motivierte MitarbeiterInnen zwingend nötig – oder wollen die Arbeitgeber in Zukunft alleine in der Offizin stehen?
Allein die Reduzierung des Urlaubsanspruchs würde beispielsweise bei einem Bruttogehalt von 2000,- Euro und 34 Tagen Urlaubsanspruch einer Gehaltseinbuße von 320,- Euro entsprechen.
Die Übernahme der Kosten und der erforderlichen Zeit für Qualifizierungsmaßnahmen den Mitarbeitern komplett aufbürden zu wollen, wäre mit weiteren drastischen Gehaltseinbußen verbunden. Da es im Gegenzug kein arbeitgeberseitiges Angebot gibt, würden die Angestellten extrem benachteiligt werden.
Die ADEXA-Tarifkommission sieht aus diesen Gründen zurzeit keine Basis für Verhandlungen. Derart drastische Einschnitte sind unseren Mitgliedern überhaupt nicht vermittelbar und führen zur Abwanderung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies kann auch nicht im Interesse der Arbeitgeber liegen.
ADEXA fordert den ADA daher auf, seine Haltung zu überdenken und ein verhandelbares Angebot vorzulegen.

Tanja Kratt
ADEXA Vorstand, Bereich Tarife

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