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Bodenbakterien essen Antibiotika

Bodenbakterien können Antibiotika durch enzymatischen Abbau nicht nur inaktivieren, sondern auch als Kohlenstoffquelle nutzen. Demnach entwickelten sich Antibiotikaresistenzen unabhängig von Zivilisationseinflüssen.

Antibiotikaresistenzen sind eine der großen Herausforderungen der Medizin. Durch die routinemäßige Anwendung von Antibiotika werden Resistenzen gefördert. Das Phänomen an sich beruht jedoch auf natürlichen Mechanismen, mit denen sich Antibiotika produzierende Bakterienstämme vor ihren eigenen Toxinen schützen. Auch zahlreiche Bodenbakterien weisen daher multiple Antibiotikaresistenzen auf. In vielen Fällen wird die Resistenz durch enzymatischen Abbau der Antibiotika erreicht. Doch manche Bodenbakterien nutzen Antibiotika sogar als Kohlenstoffquelle für ihr Wachstum. Da Bakterien unabhängig von der Fortpflanzung und über Artgrenzen hinweg Gene austauschen können, sind solche Bodenbakterien ein natürliches Reservoir für Antibiotikaresistenzen, die auch auf Krankheitserreger übertragen werden können.


ahr


Quelle: Dantas, G. et al., Science 320 (5872), 100-103 (2008).

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