Prisma

Nicotin bringt Babys um den Schlaf

Eigentlich sollte man heutzutage Schwangeren keine Argumente mehr gegen das Rauchen liefern müssen. Falls doch nötig, könnte der Hinweis hilfreich sein, dass ihre Sucht ihnen nach der Geburt noch mehr schlaflose Nächte bereiten könnte als ohnehin zu erwarten sind.

Amerikanische Wissenschaftler untersuchten über einen Zeitraum von neun Jahren die Entwicklung von Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft verschiedene legale und illegale Drogen konsumiert hatten. Von den insgesamt 139 teilnehmenden Kindern waren 23 während der Zeit im Mutterleib keinerlei Drogen ausgesetzt, 55 hatten Kontakt mit Kokain, in 61 Fällen konsumierte die Mutter andere Drogen wie Zigaretten, Alkohol, Haschisch oder Opiate. Wie sich der Drogenkonsum auf die Kinder auswirkte, wurde durch regelmäßige Befragungen eruiert. Unter anderem wurden Ein- und Durchschlafprobleme abgefragt. Dabei zeigte sich, dass insbesondere Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft geraucht hatten, unter Schlafproblemen litten. In das Ergebnis könnte noch ein weiterer Effekt hineinspielen, der aus der kürzlich auf dem Jahrestreffen der "Associated Professional Sleep Societies" vorgestellten Studie so nicht abzuleiten ist, jedoch durch eine bereits im vergangenen Jahr publizierte Untersuchung vermutet werden kann. In ihr wurde ein Zusammenhang zwischen einer verkürzten Schlafdauer beim Kind und dem Rauchen der Mutter vor dem Stillen gefunden. Auch wurde festgestellt, dass die Schlafphasen der Kinder durch Nicotin in der Muttermilch durcheinander gerieten und somit ihre Schlafqualität litt. Da unter schlecht schlafenden Babys auch die Mütter leiden, sollten sie sich gut überlegen, ob sie während der Schwangerschaft und/oder während der Stillzeit rauchen.


ral


Quelle: Stone, K. et al.: Präsentation Nr. 251 auf dem 22. Jahrestreffen der "Associated Professional Sleep Societies", 7.-12.6.2008, Baltimore

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