DAZ aktuell

Fragen Sie nicht Ihren Apotheker ...

Verheerend Das Plakat der Münchner Boulevard-Zeitung "tz"

… weil der unter Umständen die einfachsten Dinge seines Fachgebietes nicht kennt. Weil er zu faul ist, sich ein bisschen Mühe zu machen. Weil er womöglich die Gesundheit seiner Kunden gefährdet. Nein, fragen Sie Ihren Apotheker lieber nicht.

Donnerstag vergangener Woche: Die Stiftung Warentest veröffentlicht ihren x-ten Apothekentest in 15 Jahren. Ergebnis: Beratung mau, nur selten gut. Einsatz lässt zu wünschen übrig. Fachwissen unbefriedigend. Dutzende von Zeitungs-, Radio- und Fernsehredaktionen werfen ihre Meinungsmaschinen an. Das Urteil ist klar: Deutsche Apotheken haben es einfach nicht drauf, sie können es halt nicht – oder wollen es nicht, Leute beraten und pharmazeutisch versorgen. Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt und machen Sie einen großen Bogen um Ihren Apotheker.

Freitag vergangener Woche: Dicke fette Schlagzeilen prangen in jedem Blatt, springen Millionen von Lesern in die Augen. Vergesst die Apotheker, so der Tenor (über das Vorgehen der Tester lässt sich diskutieren, über den Effekt nicht. In München und Oberbayern hängt an vielen Orten nebenstehendes Plakat einer Münchner Boulevardzeitung, unübersehbar. Fatal. Ein Hammer, der vieles zerschlägt: Die mühsame Aufbau- und Überzeugungsarbeit (Apotheker sind die Fachleute. Apotheker können mehr als nur verkaufen etc.). Den guten Willen und den Einsatz vieler Kollegen. Die Hoffnung, von der Politik ernst genommen zu werden. Die Chancen auf ein würdiges Überleben – alles kaputt gemacht von – ja, wie soll ich sie nennen? – gedankenlosen, gleichgültigen oder doch ignoranten Pharmazeuten.

Liebe Kollegen, so wird das nix mehr mit uns. Mit solchen Eigentoren. Wann wacht Ihr endlich auf?


Lutz Bäucker

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.