- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 28/2008
- Scharfe Betäubungsmittel
Prisma
Scharfe Betäubungsmittel
Von Injektionsnarkotika wie Propofol und Etodimat ist bekannt, dass sie brennende Schmerzen an der Einstichstelle hervorrufen und in überaktiven Nervenzellen Entzündungsreaktionen initiieren können. Wissenschaftler der Universität in Washington wollten den zugehörigen Mechanismus entschlüsseln und testeten ausgesuchte Substanzen auf kultivierte Nervenzellen und bei Mäusen. Es zeigte sich, dass betäubende Wirkstoffe und scharfe Substanzen wie Capsaicin, Senföl und Tränengas dieselben Rezeptoren in bestimmten Nervenzellen aktivieren. Bei den Testmäusen löste die Reaktion Schmerzen an den Kontaktstellen aus und verstärkte bestehende Entzündungen. Fehlten die Rezeptoren, blieben die Effekte aus. Die Wissenschaftler empfehlen, durch Gabe zusätzlicher Medikamente die Schmerzrezeptoren zu blockieren oder alternative Betäubungsmittel zu verwenden, die nicht über solche Nebenwirkungen verfügen.
war
Quelle: Matta, J. et al: PNAS, 105, 8784-8789 (2008).
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.