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ADEXA: Keine Verhandlung ohne Angebot

Im Tarifstreit mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) unterstreicht die Apothekengewerkschaft ihre Forderung nach einem Gehaltsangebot von Arbeitgeberseite. Erst dann können Verhandlungen beginnen. Pressemeldungen des ADA, wonach ADEXA Tarifgespräche prinzipiell verweigert, sind irreführend.

Tanja Kratt, Zweite Vorsitzende von ADEXA und Sprecherin der Tarifkommission, erläutert: "Über ein Null-Angebot des ADA können wir nicht verhandeln. Wenn uns keine Zahlen für eine Gehaltserhöhung angeboten werden, warum sollten sich die Tarifparteien dann treffen? Der ADA kann nicht ernsthaft erwarten, dass wir Zeit und Geld vergeuden, wenn kategorisch mitgeteilt wird, dass kein finanzielles Angebot gemacht wird."

Wenn die Vertreter des ADA in den Fach- und Online-Medien so tun, als wenn ADEXA ernsthafte Verhandlungen ablehnt, dann ist das eine mehr oder weniger bewusste Täuschung der Öffentlichkeit. Die Gewerkschaft hat den ADA seit Monaten immer wieder aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukommen – allerdings mit einem Angebot.

Darüber hinaus stagniert seit April auch die Arbeit am Tarifvertrag zur leistungsorientierten Bezahlung (LOB). Denn der ADA hat damals bereits getroffene Vereinbarungen in Zweifel gezogen – im selben Atemzug mit der Ablehnung eines finanziellen Angebots – und mitgeteilt, zunächst einen externen Experten hinzuziehen zu wollen. Auch hierzu fehlt seither ein entsprechendes Angebot.

Von daher muss es verwundern, dass ADEXA fehlende Gesprächsbereitschaft vorgeworfen wird. Vielmehr fehlt die Verhandlungsgrundlage wegen Untätigkeit des ADA.


Dr. Sigrid Joachimsthaler

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