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- DAZ 39/2008
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Arzneimittel und Therapie
IQWiG: Diuretika Mittel der ersten Wahl
Diuretika seien in Hinblick auf die Vermeidung von Folgekomplikationen keiner anderen Wirkstoffgruppe unterlegen und würden in einzelnen Aspekten Vorteile gegenüber ACE-Hemmern und Calciumantagonisten aufweisen. So sollen Diuretika das Risiko einer Herzinsuffizienz stärker mindern als Calciumantagonisten. Auch im Vergleich mit ACE-Hemmern sollen die Diuretika hier überlegen sein, auch wenn Beweise fehlen. Bezüglich der Nebenwirkungen bietet nach Ansicht der Wissenschaftler des IQWiG keine Wirkstoffgruppe einen klaren Vorteil. Das bekannte Nebenwirkungsprofil wird bestätigt und damit auch die diabetogene Wirkung insbesondere von Diuretika. Allerdings sei unklar, welche gesundheitliche Bedeutung der unter Diuretika erhöhte Blutzucker habe. Einen patientenrelevanten Schaden mag das IQWiG daraus nicht ableiten. So habe bei Patienten, die unter Diuretika einen Diabetes mellitus entwickelt hatten, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht zugenommen.
Schon in den Stellungnahmen zur ersten Version des Vorberichts hatten Experten und Fachgesellschaften die Bewertungen des IQWiG scharf kritisiert. "Zurück zu den Anfängen auf dem Rücken der Patienten" titelte die Deutsche Hochdruckliga (DHL) und führte unter anderem an, dass mit Diuretika der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben werde, weil sie das Diabetes-Risiko erhöhen. Das Vorgehen des IQWiG wurde als zynisch und menschenverachtend bezeichnet.
Bis zum 17. Oktober 2008 besteht nun die Gelegenheit, Kommentare zu den IQWiG-Ergebnissen abzugeben. Nach deren Sichtung und Auswertung wird dann der Abschlussbericht vorgelegt.
du
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