Prisma

Ab zwölf lernt man aus Fehlern

Aus Fehlern wird man klug, heißt es. Das gilt allerdings erst ab einem Alter von zwölf Jahren, haben niederländische Neurowissenschaftlerinnen nun herausgefunden. Jüngere Kinder sind demnach zum Lernen auf die Bestätigung richtigen Verhaltens angewiesen.

Der Übergang von der Bestätigung des Richtigen zum Lernen aus Fehlern bei Kindern im Alter von etwa zwölf Jahren wurde bereits in Verhaltensstudien beobachtet. In der aktuellen Studie wurde der Unterschied nun in der Gehirnaktivität bestätigt. "Wir hatten eigentlich erwartet, dass Achtjährige ähnlich funktionieren würden wie Zwölfjährige, nur nicht unbedingt so effektiv", beschreibt die Studienleiterin Eveline Crone von der Universität Leiden den Ausgangspunkt der Untersuchung. Mit ihrem Team testete sie Kinder im Alter von acht bis neun sowie zwischen elf und 13 Jahren sowie junge Erwachsene im Kernspin. Alle 55 Probanden mussten Regeln erkennen, nach denen Symbole auf einem Bildschirm erschienen. Nach jeder Antwort erhielten sie eine Rückmeldung, ob die Antwort falsch oder richtig war. Bei den jüngeren Kindern sank nach der Meldung "falsch" die Fehlerquote deutlich langsamer als bei älteren Probanden. Auch wurden mehrere Regionen in Stirn- und Scheitellappen des Großhirns bei ihnen nach negativen Rückmeldungen weniger stark aktiv als bei Erwachsenen. Nach positiven Rückmeldungen war es genau umgekehrt. Bei den älteren Kindern zeigte sich dagegen stets eine ähnlich starke Aktivierung, unabhängig von der Art der Rückmeldung. Die Studienautoren gehen daher davon aus, dass nur die älteren Kinder in der Lage waren das eigene Verhalten zu hinterfragen und entsprechend zu korrigieren. Das Ergebnis ist ihrer Ansicht nach für die Entwicklung altersgemäßer Lernmethoden ausschlaggebend.

ral

Quelle: Crone, E. et al: J. Neurosci. 28 (38),9495-9503 (2008).

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