Prisma

Bakterien schützen vor Diabetes

Die Darmflora ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Neben der Abwehr von Infektionskrankheiten spielt sie offenbar auch bei der Prävention von Autoimmunerkrankungen eine Rolle.

Amerikanische Wissenschaftler untersuchten sogenannte NOD-Mäuse (non-obese diabetic mice), bei denen die Inzidenz für einen Typ-I-Diabetes stark von Umweltfaktoren abhängt. Sie konnten zeigen, dass NOD-Mäuse, denen ein Bestandteil der angeborenen Immunabwehr fehlte, nicht an Typ-I-Diabetes erkranken. Wurden die Tiere allerdings von Geburt an in einer keimfreien Umgebung gehalten, ging dieser Schutzeffekt verloren und die Tiere erkrankten häufig an Typ-I-Diabetes. Da die Wissenschaftler den Zusammenhang auf einen Einfluss der Darmflora zurückführten, fütterten sie weitere NOD-Mäuse, die sie ebenfalls keimfrei aufwachsen ließen, mit einem Cocktail aus Darmbakterien. Die so behandelten Tiere waren wiederum frei von Typ-I-Diabetes. Für die Studienautoren bedeutet dies, dass die Darmflora die Entstehung von Typ-I-Diabetes bei Mäusen beeinflusst. Sie gehen davon aus, dass es sich auch beim Menschen so verhält.

ral

Quelle: Chervonsky, A., Wen, L.: Nature, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nature07336

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