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- DAZ 44/2008
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DAZ aktuell
Hilfseinsatz auf Haiti
Die Hurrikans "Gustav", "Hanna" und "Ike" haben die Jahresernten vernichtet, Häuser hinwegfegt und die Infrastruktur zerstört. Die Hälfte der Bevölkerung ist unterernährt, 65 Prozent leben unter der absoluten Armutsgrenze. Medizinische Versorgung ist für sie ein unerschwinglicher Luxus – umso tragischer angesichts der an sich einfach zu behandelnden Erkrankungen: "Am häufigsten treffen wir auf Infekte, Parasiten, Magen- und Atemwegserkrankungen", berichtet Krankenhausapothekerin Anna Eschweiler aus Münster nach ihrem ersten Einsatztag in Poririer, einem kleinen Dorf circa eine Stunde von der 66.000 Einwohner zählenden Küstenstadt St. Marc entfernt. "Die Zusammenarbeit mit den Ärzten der Partnerorganisation Humedica funktioniert reibungslos. Die Patienten erhalten von mir die Arzneimittel und die Erklärungen zur Einnahme, die Ärzte informiere ich über geeignete Dosierungen und den vorhandenen Bestand an Arzneimitteln. So können wir gemeinsam viel erreichen. Allein heute haben wir über 200 Menschen geholfen."
Fortbildung der anderen Art
Effiziente Zusammenarbeit ist unter den schwierigen Bedingungen eines Notfalleinsatzes nicht immer eine leichte Aufgabe. "Deshalb bereiten wir unsere Einsatzkräfte in Schulungen auf ihre vielseitigen Herausforderungen vor", erläutert Jochen Schreeck, zweiter Vorsitzender der Apotheker ohne Grenzen, das Konzept der Hilfsorganisation. Fragen der Arzneimittellogistik stehen dabei ebenso auf dem Programm wie interkulturelle Kommunikation, Teambildung oder der Umgang mit Gefahrensituationen. "Die Schulungen führen wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation LandsAid unter realen Bedingungen in einem Camp durch", führt Seminarleiter Schreeck weiter aus, "schließlich müssen die künftigen Helfer bei einem Nothilfeeinsatz nach einem Erdbeben eventuell auch in einem Zelt übernachten."
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