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Leistungsbezogene Vergütung motiviert

Nur jeder vierte Beschäftigte bekommt neben seinem Festgehalt eine leistungsbezogene Vergütung. Für zwei Drittel der ArbeitnehmerInnen, die solch eine Leistungsprämie erhalten, ist dies ein Anreiz für mehr berufliches Engagement.

Wenn die Ziele klar und umsetzungsfreundlich formuliert werden, lassen sich 66 Prozent der Beschäftigten von einer leistungsbezogenen Bezahlung motivieren – das ergab eine repräsentative Umfrage des IFAK-Instituts unter 2000 Erwerbstätigen im Frühjahr 2007.

Bisher sind leistungsbezogene Komponenten bei Führungskräften (36%) häufiger verbreitet als bei Mitarbeitern ohne Personalverantwortung (22%). Unterschiede gibt es auch zwischen Innendienst (24%) und Außendienst (32%).

Zukunftsmodell LOB

Die Ergebnisse zeigen, dass ADEXA mit den Verhandlungen über ein Tarifsystem mit leistungsorientierter Bezahlung (LOB) auf dem richtigen Weg ist. Dabei müssen natürlich die Befürchtungen insbesondere älterer MitarbeiterInnen mit langjähriger Erfahrung berücksichtigt werden, sie könnten durch das neue Modell Nachteile bekommen.

Tanja Kratt, als Zweite Vorsitzende von ADEXA zuständig für den Tarifbereich, ist es wichtig, alle Gewerkschaftsmitglieder von LOB zu überzeugen. "Das aktuelle Gehaltstarifsystem honoriert nicht die im Laufe der Zeit zusätzlich erworbenen Qualifizierungen und fördert sie auch nicht. Wer aber gut qualifiziert und motiviert ist, leistet mehr – und das schlägt sich auch bei den betrieblichen Zahlen nieder. Auch die erfahrenen KollegInnen können von Weiterqualifizierungen profitieren. Selbst wenn junge KollegInnen, die sich viel fortbilden, in Zukunft schneller in höhere Gehaltsklassen aufsteigen, sind deshalb nicht automatisch Verteilungskämpfe vorprogrammiert. Denn die Leistung führt ja auch zu einer höheren Kundenbindung und damit zu mehr Umsatz. Insofern ist das Ziel, dass alle Beteiligten gleichermaßen von dem neuen Gehaltssystem profitieren."


Armut

Immer mehr Berufstätige brauchen zusätzlich ALG-II

Über 1,2 Millionen Beschäftigte konnten Mitte 2007 von ihrem Arbeitseinkommen nicht ihre Existenz sichern und mussten ihren Verdienst durch Arbeitslosengeld II aufstocken. Diese Zahlen des DGB wurden von der "Berliner Zeitung" veröffentlicht.

Seit Anfang 2007 sei die Zahl um 12% (131.000 Betroffene) gestiegen, seit September 2005 sogar um 28%.

Im Osten seien bereits 5,6% der sozialversichert Beschäftigten auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen.


Quelle: FTD/dpa



Pessimismus

Viele Arbeitnehmer fürchten Nullrunde

Eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts Mitte Januar im Auftrag des Magazins stern hat gezeigt: Unter Deutschlands Arbeitnehmern herrscht Pessimismus, was die Erwartung von Lohn- und Gehaltserhöhungen angeht:

  • 40% der Befragten rechnen nicht mit einer Gehaltserhöhung; vor allem Arbeiter (59%) und Ostdeutsche (48%) befürchten, in diesem Jahr leer auszugehen.
  • 37% der Arbeitnehmer erwarten ein Plus von 1 bis 3%.
  • 3% der Befragten rechnen mit 7 bis 10% mehr Gehalt, 2% mit einer Gehaltssteigerung über 10%. 2% machten keine Angaben.

Solch eine pessimistische Haltung kann leicht zu "Dienst nach Vorschrift" führen. Denn Einkommenserwartungen sind ein wichtiger Grund für hohe Leistungsbereitschaft, so Dr. Hans J. Pongratz vom Institut für sozialwissenschaftliche Information und Forschung (ISIFO) in München.


Quellen: stern vom 16.1.2008; Magazin Mitbestimmung 06/2001.


Dr. Sigrid Joachimsthaler

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